- Weniger Formalitäten und billigere Einbürgerungstarife: die Churer Bürgergemeinde startet eine Sonderaktion.
- Im nächsten halben Jahr will die Bürgergemeinde rund 2000 neue Churerinnen und Churer «machen».
- Bereits im Jahr 2001 wurde eine ähnliche Aktion durchgeführt, damals wurden bereits rund 2000 Leute eingebürgert.
Für die meisten Bürgerinnen und Bürger hat der Heimatort mit dem täglichen Leben wenig zu tun. Meistens ist es irgendeine Gemeinde, die zwar noch im Pass steht, zu der man aber kaum mehr einen Bezug hat.
Die Churer Bürgergemeinde will nun mit einer speziellen Aktion Leute zu Churerinnen und Churern machen, die schon mindestens fünf Jahre in der Hauptstadt wohnen.
Tiefere Hürden
Man habe dazu verschiedene Formalitäten vereinfacht, sagt der Churer Bürgermeister Andreas Brunold. Um einen weiteren Anreiz zu setzen, Churerin oder Churer zu werden, wurden die Einbürgerungstarife deutlich gesenkt.
Für die Aktion, die ein halbes Jahr dauert, verlangt die Bürgergemeinde neu für jedes Einbürgerungsgesuch einheitlich 300 Franken. Dies sei deutlich günstiger als sonst, erklärt Brunold. «Wir sind von verschiedenster Seite angegangen worden, man solle eine solche Aktion machen.»
Sache des Herzens
Auf die Frage, was denn eine Einbürgerung in Chur bringe, reagiert der Bürgermeister mit einer Gegenfrage: «Muss im Leben immer alles etwas bringen?» Das ganze sei eine Herzensangelegenheit. «Warum nicht Churer werden, wenn man sich in der Stadt wohl fühlt», ergänzt Brunold.
Bereits 2001 hatte die Bürgergemeinde eine ähnliche Aktion durchgeführt. Damals konnte die Bürgergemeinde rund 2000 Neubürgerinnen und Neubürger gewinnen und somit ihre Mitgliederzahl verdoppeln. 2000 neue Churerinnen und Churer, das sei auch aktuell das Ziel.