Am 11. Dezember 2018 attackierte ein 29-jähriger Franzose mit algerischen Wurzeln auf dem Weihnachtsmarkt in der französischen Stadt Strassburg Passanten mit Stich- und Schusswaffen. Fünf Menschen starben beim mutmasslich islamistisch motivierten Attentat.
Kurz vor seiner Tat, in den Monaten September und Oktober des Jahres 2018, verübte der Mann gleich acht Einbrüche oder Einbruchsversuche in Basel. Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, bestätigt die Einbruchsserie des späteren Attentäters gegenüber dem Regionaljournal: «Er brach vor allem in Klein-Betriebe ein - in mehrere Apotheken, in eine Confiserie, in ein Restaurant oder in eine Praxis.»
«Mulmiges Gefühl»
Unter anderem versuchte der spätere Attentäter in die Sevogel Apotheke einzubrechen. Er bohrte Löcher in die Türe. Weil diese allerdings zu massiv war, oder weil er allenfalls beim Versuch gestört wurde, brach er wieder ab. Die Inhaberin der Apotheke, Lydia Isler-Christ will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn sie dem Attentäter begegnet wäre. «Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, als ich davon gehört habe», sagt sie.
Ihre Mutter wohne im gleichen Haus, «aber zum Glück war sie an jenem Abend nicht da, weil sie in den Ferien war», so Isler-Christ. Nach dem Einbruch habe sie Anzeige erstattet.
Ein «gewöhnlicher» Einbrecher
Die Basler Ermittler wussten aufgrund von DNA-Spuren an den Tatorten, wer hinter dieser Einbruchsserie steckte. Ein Mann, der bereits seit Jahren aktenkundig war. 2013 wurde der Mann in Basel ebenfalls wegen Einbruchsdiebstählen verurteilt und war gut ein Jahr in Haft. Damals wie auch später gab es jedoch keinerlei Hinweise darauf, dass der Mann einen radikalen Hintergrund haben könnte, sagt Peter Gill von der Staatsanwaltschaft: «Für uns war er ein 'gewöhnlicher' Einbrecher».
Man gehe davon aus, dass sich der Mann bei anderen Gefängnisaufenthalten in Frankreich und in Deutschland radikalisiert habe.