Die Stadtregierung hat für das neue Grabfeld und die Abdankungsstelle einen Kredit in der Höhe von 225'000 Franken genehmigt, wie der Gemeinderat am Freitag mitteilte. Das schweizweit erste Grabfeld für Buddhistinnen und Buddhisten aller Nationalitäten und buddhistischen Richtungen entsteht in einem derzeit nicht belegten Bereich im Westen des Bremgartenfriedhofs.
Berner «Bodhi-Baum»
Dort steht ein grosser Silberahorn, dessen Erscheinungsbild an den im Buddhismus wichtigen Bodhi-Baum erinnert. Unter dem Bodhi-Baum – der in Asien heimischen Pappelfeige – soll Buddha nach tagelanger Meditation erleuchtet worden sein.
Vorerst sind zwei Urnengräber in Form von Lotus-Blüten vorgesehen. In jeder Lotusblüte werden 30 Grabsockel für Blumenschmuck und Kerzen sowie schmale Aluplatten mit den eingravierten Namen gesetzt. Der Interkulturelle Buddhistische Verein spendet eine Buddha-Statue.
Die kleine Abdankungsstelle für Hindus wiederum entsteht im nördlichen Teil des Bremgartenfriedhofs. Sie wird in Abstimmung mit dem Schweizerischen Verband der hinduistischen Religionen geschaffen.
Auch Nichtreligiöse willkommen
Bereits seit längerer Zeit existiert auf dem Friedhof ein nach Mekka ausgerichtetes Grabfeld für Musliminnen und Muslime. Angehörige des Judentums finden im Jüdischen Friedhof Bern eine eigene Begräbnisstätte.
Der Gemeinderat weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass auch Menschen ohne Religionszugehörigkeit auf allen drei Stadtberner Friedhöfen bestattet werden können.
Auf dem über 150-jährigen Bremgartenfriedhof haben bereits zahlreiche Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden. Zu ihnen zählen der russische Revolutionär und Anarchist Michael Bakunin, Nobelpreisträger Theodor Kocher und Liedermacher Mani Matter. Aufgehoben ist das Grab des Berner Stadtoriginals «Dällebach Kari».