SRF News: Christian Schenker, seit ihrer Ausbildung zum Kindergärtner 1992 schreiben Sie Kinderlieder, am Sonntag taufen Sie bereits das neunte Album - Warum macht Ihnen das immer noch Spass?
Christian Schenker: Einerseits gibt es immer wieder neue Themen, über die man schreiben kann, wenn man Familie hat. Früher habe ich ja für den Unterricht Lieder geschrieben, jetzt mit eigenen Kindern (6 und 8 Jahre alt) gibt es ganz andere Zugänge.
Andererseits macht es sehr viel Spass, auf der Bühne vor Kindern zu spielen. Man muss sie nämlich bei Konzertbeginn nicht zuerst nach vorn bitten, sondern sie stehen schon von Anfang an zuvorderst am Bühnenrand und machen voll mit.
Viele Schweizer Kinderlieder, die in den Kindergärten oder in den Schulen gelehrt werden, sind auf Züritütsch. Sie texten und singen nach wie vor in Ihrem eigenen Dialekt. Ist das ein bewusstes Statement?
Mit 23 Jahren sass ich zum ersten Mal bei einem Zürcher Verlag am Tisch, als ich mein erstes Kassettli herausgegeben habe. Sie waren interessiert und meinten, das könnten wir vermarkten, aber man müsste es nochmals auf Züritütsch singen, das sei der Dialekt, den man in der Schweiz am besten verstehe.
Seither kämpfe ich gegen diesen Stereotyp, seither finde ich, da müsse man dagegenhalten. Unterdessen sage ich einfach: Der Oltner Bahnhof-Buffet-Slang ist der Dialekt, den man in der Schweiz am besten versteht.
Wird es ein zehntes Album geben?
Ja, wir waren sogar schon im Studio vor einem Monat und haben die ganzen Songs bereits aufgenommen. Das ist sehr speziell, das haben wir noch nie gemacht. Normalerweise mache ich ein Album fertig, freue mich darüber, dass es fertig ist, promote es und trete auf, und nach etwa einem Jahr habe ich dann wieder das Kribbeln, um neue Songs zu schreiben.
Es ist wirklich einmalig, dass bevor ein Album herauskommt, ich schon im Studio war um das nächste aufzunehmen.