Nach einer emotionalen Diskussion um eine neue Mobilfunkanlage und einem entsprechenden parlamentarischen Vorstoss will die Gemeinde Steffisburg eine Denkpause einlegen: Sie erlässt eine Planungszone für das gesamte Gemeindegebiet und bewilligt vorerst keine neuen Anlagen mehr.
In den nächsten zwei Jahren will die Gemeinde grundsätzliche Fragen klären. Zum Beispiel, ob in gewissen Quartieren überhaupt keine neuen Antennen mehr bewilligt werden sollen.
Das Vorgehen der Gemeinde komme nicht bei allen gut an, sagt der zuständige Gemeinderat Christian Gerber. Während die einen gerne ein möglichst gutes Mobilfunknetz hätten, sei bei anderen der Respekt vor neuen Antennen sehr gross.
Unerwünschte Infrastruktur
Mit diesem Widerspruch kämpfen auch die grossen Mobilfunkanbieter in der Schweiz. Während man die gute Mobilfunkverbindung gerne nehme, sei die Infrastruktur, die es dafür brauche, nicht erwünscht, sagt etwa Sabrina Hubacher, Mediensprecherin bei der Swisscom.
Und Rolf Ziebold von der Sunrise doppelt nach: Gegen rund ein Drittel der Antennenprojekte gebe es jeweils Widerstand. Das mache den Ausbau des Mobilfunknetzes schwierig.
Im konkreten Fall von Steffisburg prüfen die Unternehmen deshalb, ob die Planungszone mit dem Fernmeldegesetz des Bundes vereinbar ist. Sollte dies in ihren Augen nicht der Fall sein, werden sie den Plan der Behörden anfechten.