Diese Konstellation kommt nicht alle Tage vor: Ein Berner Ensemble spielt in Bern Werke von Berner Komponisten. Am Montagabend ist es jedoch wieder einmal soweit: Das Ensemble Proton spielt in der Dampfzentrale Werke von Jürg Wyttenbach, Heinz Holliger und Christian Henking. Bei «Change» von Christian Henking handelt es sich sogar um eine Uraufführung.
Gerade Kinder sind enorm offen.
Christian Henking und das Ensemble Proton stehen für zeitgenössische Musik. Dahinter stehe eine andere Philosophie von Schönheit, sagt der Berner Komponist im Gespräch mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. «Schönheit ist für uns nicht gleich Harmonie.» Neue Musik sei etwas Unbekanntes – erst mit der Zeit lernten die Leute auch diese Klänge als normal kennen. «Dann gehen die Ohren, Augen und Herzen auf.» Gerade Kinder seien enorm offen für neue Musik.
Wir ziehen Leute an, die neugierig sind, Dinge zu hören, die sie noch nie gehört haben.
Die Musik von Christian Henking hat Proton-Dirigent Matthias Kuhn auf die Bühne gebracht. Für ihn sei nicht entscheidend, ob der Komponist noch lebt oder nicht. Dass ihm Christian Henking quasi über die Schulter schaue, erhöhe den Druck nicht.
Proton steht für Pro-Ton – für den Ton. Man sei aber durchaus auch ein Proton, ein kleines positiv geladenes Teilchen, sagt Matthias Kuhn. «Wir ziehen Leute an, die neugierig sind, Dinge zu hören, die sie noch nie gehört haben.»