Vor Ostern, kurz zum Monatsende haben verschiedene Mieter im «Unternehmen Mitte» die Kündigung erhalten. Verschiedene kleine Firmen und Selbstständige sind dort in einer Bürogemeinschaft, teilweise schon seit 18 Jahren, eingemietet. Der ganze dritte Stock muss ausziehen, weil die Betreiber dort andere Pläne haben. In einem Mail, das die Kündigung begleitet, wird der Schritt mit Nutzungsänderungen begründet: «Wir wollen die Räume im 3. OG neu als Hotel/Atelier und Veranstaltungsraum nutzen.» Die «Unternehmen Mitte»-Verantwortlichen wollten weder zu den Plänen, noch zu den überraschenden Kündigungen Stellung nehmen.
Unmut bei langjährigen Mietern
Fabian Pichler ist mit seiner Firma Synventis seit über zehn Jahren im Unternehmen Mitte. Die Bürogemeinschaft habe sehr gut funktioniert. Entsprechend schwierig dürfte es werden, auf die Schnelle etwas Vergleichbares in Basel zu finden sagt er: «Für uns kam es sehr überraschend, es gab keine Vorzeichen, dass etwas Neues kommt.»
Der Grösste Mieter der Bürogemeinschaft ist die Programmzeitung. Sie belegt derzeit fünf Räume, das entspricht ca. 13 Arbeitsplätzen. Dass man nun innerhalb von sechs Monaten etwas Neues suchen müsse, sei eine grosse Herausforderung. Der grosse Vorteil der Bürogemeinschaft sei gewesen, dass gewisse Kosten unter allen Mietern aufgeteilt wurden. So brauchte man beispielsweise nur ein Sitzungszimmer, das alle nutzen konnten.
Mehrere weitere Mieter, die Anonym bleiben wollten, zeigten sich auf Anfrage enttäuscht von der Art und Weise der Kündigung. Das Unternehmen Mitte preise sich selbst als gemeinnützig an, mit seinen Mietern gehe es aber ganz anders um, so eine Mieterin der Bürogemeinschaft. Zwar hat das «Unternehmen Mitte» den Mietern angeboten, man könne im Haus nach Alternativen suchen. Dies kommt für die meisten Nutzer der Bürogemeinschaft aber nicht infrage, da die anderen Räume des Hauses nicht den Anforderungen entsprechen würden.