Die Nidwaldner Bildungsdirektion hat die Weisung erlassen, dass wirklich nur noch Erstklässler so schreiben dürfen, wie sie sprechen. Danach müssen die Lehrerinnen und Lehrer die Wörter nach den Rechtschreiberegeln korrigieren.
Die sogenannte lautgetreue Schreibweise wird in Nidwalden im Erstschreibeunterricht seit Jahren angewendet. Die Kinder lernen die Laute eines Wortes einzeln auszusprechen, sie mit Hilfe einer Buchstabentabelle zuzuordnen und diese aneinanderzureihen. Diese Methode entspricht auch dem Lehrplan 21.
Schulabgänger schreiben häufig falsch
Als Grund für diese neue Weisung nennt die Bildungsdirektion nun aber die Tatsache, dass sie in den vergangenen Jahren verschiedentlich auf teilweise ungenügende Rechtschreibekenntnisse von Schulabgängern hingewiesen worden sei. Darauf liess sie einen Bericht erstellen, der untersuchte, ob das lautgetreue Schreiben mitverantwortlich sei für die Problematik.
Aus dem Bericht geht hervor, dass sich das lautgetreue Schreiben für fremdsprachige Kinder und solche aus bildungsfernen Elternhäusern eher als hinderlich erweist. Legastheniker dagegen profitieren davon.