Seit Anfang dieses Jahres ist Matthias Hüppi Präsident des FC St. Gallen. Beim Club, der am Samstag in die neue Saison startet, ist vieles neu: Neben dem Präsidenten auch der Sportchef, der Trainer und elf Spieler. Dieses neue Team muss sich nun behaupten – und das trotz einem Loch in der Kasse. Wie das gehen soll, erklärt Präsident Matthias Hüppi im Gespräch.
SRF: Elf neue Spieler trotz einer finanziell engen Lage – wie geht das auf?
Matthias Hüppi: Sportchef Alain Sutter musste sich an einen klaren Budgetrahmen halten bei diesen Verpflichtungen und Leih-Verpflichtungen. Das hat er eingehalten. Wir konnten das Budget der ersten Mannschaft reduzieren.
Sie konnten auch zwei Spieler verkaufen, hat das eine Entspannung in die finanzielle Lage gebracht?
Bei einer Entspannung würde es ja vor allem um das strukturelle Defizit gehen und das sind Geschichten, die sich nicht von einem Tag auf den nächsten erledigen lassen. Wenn man einen Transfer machen kann, ist das zwar im Moment gut für den aktuellen Zustand, aber es geht darum, auch Dinge zu verändern, die in den letzten zwei Jahren angewachsen sind. Dieses strukturelle Defizit lässt sich nicht mit einem oder zwei Transfers wegwischen.
Ihr grosses Ziel ist es, das Publikum zu begeistern und einen attraktiven Fussball zu zeigen. Ende letzter Saison ist das nicht gelungen. Wie viele Saisonabos haben sie für die neue Saison verkauft?
Die genaue Zahl verändert sich von Tag zu Tag. Wir sind schon deutlich über dem Verkaufsstand des letzten Jahres. Es sind jetzt über 7000. Dazu kommt, dass die sogenannten «Business Seats» praktisch ausverkauft sind.
Ziel ist es, dass wir dir Leute auch behalten können, sollten wir einmal zwei Spiele hintereinander verlieren.
Das freut uns alle enorm, dass dieses Vertrauen scheinbar vorhanden ist. Ziel ist es, dass wir dir Leute auch behalten können, sollten wir einmal zwei Spiele hintereinander verlieren.
Wenn Sie in die Zukunft schauen: Machen Ihnen die Finanzen weiter Bauchschmerzen oder kommt es besser?
Es gibt eine gute Tendenz, aber es ist auch eine permanente Belastung. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Problem anpacken können. Es ist eine Herkulesaufgabe, aber es gibt Anzeichen, dass wir über die Runden kommen. Unser Ziel ist es ja, dass der FC St. Gallen auch in wirtschaftlicher Hinsicht eine Zukunft hat.
Das Gespräch führte Annina Mathis.