Gegen 100 Personen folgten dem Ruf der Stadt Bern, über das Sterben zu diskutieren. Stadtpräsident Alec von Graffenried und Steffen Eychmüller, Leiter des universitären Palliativzentrums am Inselspital, eröffneten die Runde. Ziel des Anlasses: Eine neue, offenere Sterbekultur zu entwickeln.
Steffen Eychmüller sagt, er stelle fest, dass viele Ärztinnen und Ärzte Angst hätten, über das Sterben zu sprechen.
Das komme schon wieder gut, höre ich viele Ärzte zu den Angehörigen sagen.
Vielleicht finde man an einem solchen Anlass ja Worte, die helfen, bei Gesprächen mit Angehörigen einen Einstieg zum Thema Sterben zu finden. Stadtpräsident Alec von Graffenried will mit dem offeneren Sprechen über das Sterben die Leute für wichtige gesellschaftspolitische Themen sensibilisieren. «Haben sie eine Patientenverfügung ausgefüllt, ein Testament geschrieben, oder haben sie sich damit auseinandergesetzt, ob sie Organe spenden wollen.»
Das Verdrängen von Sterben und Tod im Allgemeinen, das irritiert mich sehr.
Sterben sei ein Teil des Lebens, ein wichtiger Teil, sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Für mich ist das Sterben Teil eines bewusst gelebten Lebens.» Das habe sicher auch damit zu tun, dass seine Eltern früh gestorben seien, so von Graffenried.
Die Ideen und Anregungen des Anlasses werden nun gesammelt. Die heutigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen eine Ursprungs-Gemeinschaft bilden, welche die Ideen an die Öffentlichkeit trägt. Und die Stadt wird zusammen mit dem Kompetenzzentrum Alter ausarbeiten, welche Massnahmen für eine neue, offenere Sterbekultur ergriffen werden müssen.