«Das ist eine erfreuliche Entwicklung», freut sich Stefan Neubert, von der Zürcher Gesundheitsdirektion. Zum zweiten Mal sind die Kosten pro Fall gesunken, um durchschnittlich 1,8 Prozent.
Neubert nennt vor allem zwei Gründe. Einerseits haben die Spitäler effizienter gearbeitet und weniger Personal benötigt. Anderseits konnten sie ihre Immobilienkosten senken.
Minus 12,3 Prozent beim Waidspital
Besonders auffällig ist die Entwicklung beim Waidspital in Zürich, welches bisher immer zu den teuersten gehört hatte. 2019 konnte es seine durchschnittlichen Kosten pro Fall um 12,3 Prozent senken. Damit hat sich die Fusion der beiden Stadtspitäler Triemli und Waid und die damit verbundene Neuorganisation ausbezahlt. Spitaldirektor André Zemp ist erleichtert.
Die Fallkosten sind nämlich ein wichtiges Kriterium, wenn der Kanton 2023 die neue Spitalliste erstellt. Hätte das Waid die Fallkosten nicht reduzieren können, «hätten wir wahrscheinlich Leistungsaufträge verloren oder wären gar nicht mehr auf die Liste gekommen», befürchtet Zemp. In diesem Fall hätte das Spital also schliessen müssen.
Höhere Kosten in Uster
Beim Spital Uster sind die Kosten pro Fall hingegen – entgegen dem Trend – leicht gestiegen. Es weist nun die höchsten Kosten von den «gewöhnlichen» Spitälern aus. Die Spitalleitung führt das auf höhere Personalkosten und ein aufwändiges Informatikprojekt zurück, wie sie auf Anfrage mitteilt. Ausserdem seien die Fallzahlen zurückgegangen.
Damit ist Uster eine Ausnahme. Gesamthaft wurden 2019 wieder etwas mehr Patienten stationär behandelt. Die Zunahme sei allerdings klein und bewege sich im Rahmen des Bevölkerungswachstums, erklärt Stefan Neubert
Vier «besondere Spitäler» – u. a. das Unispital und das Kinderspital – werden separat ausgewiesen, da sie mit ihren speziellen Leistungen nicht mit den anderen vergleichbar sind, wie die Gesundheitsdirektion meldet.