- Die Stadt Zürich hat ihre Altersstrategie 2035 präsentiert, die den veränderten Bedürfnissen kommender Generationen Rechnung trägt.
- Ältere Menschen sollen demnach selbstbestimmter leben können, gleichzeitig aber die notwendige Pflege und Unterstützung erhalten.
- Die Stadt will keine neuen Alterszentren mehr bauen, sondern mehr altersgerechten Wohnraum schaffen und die Spitex-Dienste stärken.
2019 stiess die Stadt Zürich einen breiten Mitwirkungsprozess an, um die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren auszuloten. Aufgrund der Resultate hat der Stadtrat nun den Handlungsbedarf bis 2035 definiert. Anstelle von Alterszentren will man vermehrt Alterswohnungen bauen und die ambulanten Betreuungsdienste stärken. Damit auch einkommensschwache Menschen davon profitieren können, plant die Stadt neue Formen finanzieller Beihilfe.
Wohnen mit Betreuung
Schon heute lebten in den städtischen Alterszentren viele Menschen mit einem sehr geringen Pflegebedarf, hiess es an der Medienkonferenz des städtischen Gesundheits- und Umweltdepartements. Deshalb würden ein Teil der bestehenden Pflegebetten in neue Angebote des Wohnens mit Betreuung umgewandelt. Alterszentren in der heutigen Form plane oder baue die Stadt keine mehr.
Wir bauen das Angebot nicht ab, wir bauen es um.
Man baue das Angebot nicht ab, man baue es nur um, betonte der Stadtzürcher Gesundheitsvorstand Andreas Hauri. Dazu gehörten auch neue Wohnformen wie etwa Alters-WGs oder spezifische Angebote für Schwule oder Lesben und andere Gemeinschaften mit gemeinsamen Interessen.
Für Menschen mit höherem Pflegebedarf stünden aber weiterhin genügend stationäre Einrichtungen zur Verfügung. Dies gelte insbesondere für Seniorinnen und Senioren mit Demenz oder psychischen Erkrankungen sowie für die palliative Pflege. So will die Stadt auch die Altersmedizin im Stadtspital Waid weiter ausbauen.
Synergien in der Verwaltung
Die «Altersstrategie 2035» bringt einen Umbau in der Verwaltung mit sich: Die Stadt legt ihre Dienstabteilungen Alterszentren und Pflegezentren zusammen. Auf diese Weise liessen sich die künftige Planung und Weiterentwicklung aller städtischen Angebote für das Alter besser aufeinander abstimmen und Synergien besser nutzen, hiess es an der Medienkonferenz. Mit einer neuen digitalen Plattform will die Stadt zudem sämtliche öffentlichen und privaten Angebote für Seniorinnen und Senioren bündeln und einfacher zugänglich machen.