«Glaubenberg» heisst der neuste Film des Luzerner Filmemachers Thomas Imbach. Der Titel bezieht sich auf den gleichnamigen Berg zwischen den Kantonen Obwalden und Luzern. «Die Idee entstand aus meinen Kindheitserinnerungen: Mein Vater war dort im Militär, und ich verbinde den Ort mit Militärguetzli», sagt Imbach.
Den Titel gewählt habe er dann aber, weil das Wort mit den zwei Teilen «Glaube» und «Berg» an sich sehr stark und geheimnisvoll sei. Und so nimmt auch der Film immer wieder Bezug zum Glaubenberg, wo es die weibliche Hauptfigur immer wieder hinzieht.
Autobiographische Elemente
Der Film handelt von einer wahnhaften Geschwisterliebe. Lena liebt ihren älteren Bruder Noah. Schon als Kinder waren die beiden innig verbunden. Doch auf der Schwelle zum Erwachsenwerden wird die 16-Jährige von einem Strudel rasender Verliebtheit erfasst, der weder mit Vernunft noch Ersatzfreund beizukommen ist. Lena kann schlicht nicht anders.
Einen Teil von Lena kenne ich aus meiner eigenen Biographie.
Zum Thema Geschwisterliebe inspiriert worden sei er durch seine eigenen Erlebnisse in der Jugend. Darauf aufbauend habe er aber eine fiktionale Geschichte geschaffen, sagt Imbach. «Der Film ist aber eine Hommage, ich habe ihn meiner Schwester gewidmet.»
Es zieht ihn nicht mehr auf den Glaubenberg
Der Film «Glaubenberg» war vergangenen August der einzige Schweizer Beitrag im internationalen Wettbewerb des 71. Filmfestivals in Locarno. Für Imbach ein besonderes Erlebnis: «Man ist wie auf Nadeln, empfindlich und erträgt gewisse Kritiken nicht.» Es sei aber spannend zu entdecken, wie das Kind - also der Film - jetzt in die Welt hinausgehe und ankomme.
«Spannend waren die Reaktionen, als ich den Film in Sarnen zeigen durfte, denn diese Leute kannten alle den Berg bestens», sagt Thomas Imbach. Er selber sei aber seit Drehschluss nicht mehr auf dem Glaubenberg gewesen: «Die Neugierde ist dann bei mir vorbei, wenn ich nicht mehr die passenden Bilder finden muss.»