Marc Gianola ist ein HCD-Urgestein. 17 Jahre war er Spieler, später wechselte er in die Organisation und nun ist er CEO des Rekordmeisters.
SRF News: Wie sind sie in ihre neue Aufgabe gestartet?
Marc Gianola: Es kam ja nicht von heute auf morgen. Bereits im Oktober wurde das ganze vorgespurt. Gestartet bin ich wie in vorangegangenen Jahren. Es kam einfach eine zusätzliche organisatorische Sache dazu, um die geplante Reorganisation des HCD zu durchzuführen.
Sie gelten als HCD-Urgestein, waren vier Mal als Captain und Spieler Meister. Dann haben sie vor rund sieben Jahren in die Organisation gewechselt. Was vermissen sie im Büro, das sie auf dem Eis hatten?
Was man am meisten vermisst, wenn man das Hobby zum Beruf hatte, ist sicher der Spirit in der Garderobe. Diesen Zusammenhalt hat man im Berufsleben etwas weniger. Dann fehlen sicher auch die emotionalen Höhepunkte, wenn man Meister wird. Klar, im Berufsleben gibt es auch Erfolge zu feiern und Misserfolge, wenn man traurig ist.
Von aussen hat man das Gefühl, dass Trainer Arno Del Curto die grosse Lichtgestalt ist. HCD gleich Arno Del Curto und umgekehrt. Früher als Spieler war er ihr Chef, heute sind sie sein Chef, hört er auf sie?
Man muss sagen, wir sind dafür zuständig, die Voraussetzungen zu schaffen, damit das Produkt Eishockey so erfolgreich wie möglich ist. Arno ist sicher das wichtigste Element, damit das möglich ist. Ziel ist es, mit erfolgreichem Eishockey Geld zu verdienen und dieses wieder in die Mannschaft zu investieren. Dies alleine ist sein Verdienst. Da gibt es keinen Chef.
Das heisst, wenn Arno Del Curto sagt, ich brauche so und so viel Geld, um Spieler einzukaufen, dann geben sie es ihm?
Nein, so einfach ist es nicht im Spitzeneishockeybereich Geld zu organisieren. Jeder Bereich hat sein Budget. Über dieses Geld können die jeweiligen Ressorts selbst verfügen. Sollte das Geld nicht reichen, muss ein Antrag an den Verwaltungsrat gestellt werden. Das ist im Sport, im Marketing oder im Nachwuchs so.
Wo wollen sie hin mit dem HCD, was sind ihre Ziele?
Wir hatten ein paar schwierige Jahre mit Defiziten in der Kasse. In diesem Jahr werden wir es hoffentlich schaffen, eine schwarze Null zu schreiben. In naher Zukunft wird uns die Erneuerung der Arena beschäftigen. Die neue Arena gibt uns die Möglichkeit, mehr Geld zu generieren, um mehr in die Mannschaft zu investieren. Ein Fernziel ist die Konstanz, damit wir weiter Eishockey auf höchstem Niveau in Davos zeigen können. Zusätzlich will ich den Spengler Cup weiterentwickeln.
Das Gespräch führte Silvio Liechti