Seit Anfang April ist der 48-jährige Nidwaldner Thomas Christen neuer Tourismusdirektor in Andermatt. Er passe zum Urner Bergdorf, weil er offen auf alle Menschen zugehe, sagt er.
Zwischen Bergbauer und 5-Sterne-Hotelgast mache ich im Umgang keinen Unterschied.
Das Dorf kennt er schon seit seiner Jugendzeit, als er das Urserntal mit dem Velo erkundete. In den vergangenen Jahren hat es sich stark verändert. Der ägyptische Investor Samih Sawiris hat hunderte von Wohnungen und mehrere Hotels bauen lassen, im Juni wird die neue Konzerthalle für etwa 700 Gäste offiziell eröffnet. Diese Entwicklung sei eine grosse Chance für Andermatt, sagt Thomas Christen:
Die Kinder der Einheimischen werden dank dem Tourismus im Dorf Jobs haben.
Gleichzeitig sei ihm bewusst, dass der Tourismus auch Schattenseiten habe. Zum Beispiel sei der Verkehr ein Problem. Er sei zuversichtlich, dass die SBB das Angebot ausbauen wird, sagt Thomas Christen. Ausserdem müsse zu Natur und Umwelt Sorge getragen werden – eine grosse Herausforderung.
Ich bin mir bewusst: Es ist nicht immer alles Schoggi.
Die Andermatt Urserntal Tourismus GmbH ist im Vergleich zu Samih Sawiris' Unternehmen ein kleiner Fisch. Dennoch sei sie wichtig für Andermatt und die Umgebung, sagt Thomas Christen. Sie habe eine andere Ausgangslage: Sie müsse nämlich einen gesetzlichen Auftrag erfüllen. Dazu gehöre es, als Partner für die lokale Bevölkerung da zu sein. Und Gäste würden alle betreut, ob es sich um Einheimische oder um Touristen aus Südkorea handle.