Das Bistro «Zum runden Dreieck» liegt etwas versteckt in einer Seitengasse der Briger Altstadt. Es unterscheidet sich von den vielen Restaurants in der Region: Das Essen darf man selbst mitbringen, es gibt keinen Alkohol und Kaffee und Wasser sind gratis.
Seit sieben Wochen ist das Bistro an drei bis vier Wochentagen tagsüber geöffnet. Betrieben wird es von Freiwilligen. Die Idee dazu hatte ein Verein, der sich ausschliesslich über Mitgliederbeiträge und Spenden finanziert. Das Bistro soll mithelfen, dass sich Randständige wieder in die Gesellschaft integrieren können.
Wir wollen eine Anlaufstelle sein für Menschen, die wenig Geld haben.
Wie viele Frauen und Männer im Oberwallis am Rande der Gesellschaft stehen, weiss der Verein nicht. Im Moment sind 564 Menschen in der Region auf Jobsuche. Dazu kommen Frauen und Männer, die sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten, die ausgesteuert worden sind, die von kleinen Renten leben müssen oder in einem Asylverfahren stehen.
Randständige sind schwer zu erreichen
In der Mittagszeit wird das Bistro bereits gut genutzt, sonst gäbe es noch Kapazitäten, heisst es bei den Betreibern. Sie vermuten, dass es die Menschen im kleinräumigen Oberwallis viel Überwindung kostet, das Bistro zu betreten. Zudem sei es nicht ganz einfach, die Betroffenen anzusprechen.
Viele laufen zuerst nur vorbei und wagen sich nicht hinein.
Der Verein «Zum runden Dreieck» ist dennoch überzeugt: Der Bedarf für ein niederschwelliges Angebot ist da. Im Oberwallis gibt es bislang kaum Angebote für Menschen mit niedrigem Einkommen. Und keine Möglichkeiten, sich ohne Konsumzwang in einem Restaurant aufzuhalten.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17.30 Uhr)