Thomas Heiniger wurde schon einige Wochen vor Ende seiner Amtszeit als Regierungsrat für das Präsidium des SRK vorgeschlagen. Nun ist es definitiv. Die SRF-Delegierten wählten ihn zum Nachfolger von Annemarie Huber-Hotz, die das Rote Kreuz seit 2011 präsidierte.
SRF: Was bedeutet Ihnen dieses neue Amt?
Thomas Heiniger: Es ist ein riesiges Privileg einer weltumspannenden humanitären Organisation vorzustehen. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.
Sie haben zwölf Jahre Erfahrung als Zürcher Regierungsrat und Gesundheitsdirektor. Wie kann das Rote Kreuz von dieser Erfahrung profitieren?
Ich habe das Gesundheitswesen in dieser Zeit kennengelernt und mitgeprägt. Die Gesundheit ist auch für das Rote Kreuz ein wesentlicher Faktor. Ich kenne die Interessen der Patientinnen und Patienten, der Schwächsten und Schwachen. Da kann ich dem Roten Kreuz etwas mitgeben.
Das Rote Kreuz hat sehr viele Angebote von Babysitterkursen bis zu Palliativpflege in der Schweiz und von Katastropheneinsätzen bis zu Hilfsprogrammen für arme Mütter und Kinder in Afrika. Wo wollen Sie Schwerpunkte setzen, wo wollen Sie allenfalls etwas ändern?
Das Rote Kreuz arbeitet zurzeit die neue Strategie 2020/2030 aus. Das wird dann unsere neue Leitlinie sein - auch für mich.
Immer mehr Hilfswerke buhlen um Spenden. Das führt zu tieferen Spenden bei den bestehenden. Wie wollen Sie diesen Rückgang aufhalten?
Das Schweizerische Rote Kreuz kann immer noch auf verschiedene Arten Geld locker machen, das hat kürzlich auch die Rot-Kreuz-Gala bestätigt. Die Leute nehmen das Rote Kreuz immer noch als tragende humanitäre Organisation wahr, für die sie gerne spenden.