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Neues Bundesasylzentrum Zürcher Stadtrat kritisiert Bund scharf

  • Der Zürcher Sozialvorsteher Raphael Golta kritisiert den Betrieb im neuen Bundesasylzentrum in Zürich-West als «nicht menschenwürdig.»
  • Kontrolle und Umgang mit den Asylsuchenden seien nicht so, wie sich die Stadt das vorstelle, es müsse sich etwas ändern.
  • Das Staatssekretariat für Migration, welches das Zentrum auf dem Duttweiler-Areal betreibt, widerspricht.
  • Es gebe aber einige Mängel bei der Infrastruktur, die nun behoben werden sollen.

Seit Anfang November ist das Bundesasylzentrum auf dem Duttweiler-Areal in Zürich-West in Betrieb. Viele der rund 150 Asylsuchenden, die nun dort wohnen, waren vorher in der Halle 9 in Zürich-Oerlikon untergebracht, in einer Asylunterkunft der Stadt Zürich.

Im neuen Bundesasylzentrum, das vom Staatssekretariat für Migration (SEM) betrieben wird, funktioniert noch nicht alles - etwa die Heizungen. Und es gelten andere Regeln. Besonders, was die Sicherheit angeht. Der Zürcher Sozialvorsteher Raphael Golta kritisiert nun die strenge Kontrolle der Bewohnerinnen und Bewohner. «Die Taschen werden gefilzt und den Leuten werden Gegenstände wie etwa Kugelschreiber weggenommen. Das ist unnötig.» Er hat deswegen beim SEM interveniert.

«Nicht ganz optimal gelaufen»

Beim SEM widerspricht man den Vorwürfen. Im Bundesasylzentrum auf dem Duttweiler-Areal würden dieselben Sicherheitsstandards wie in allen anderen Zentren gelten. Es gehe darum, Drogenschmuggel zu verhindern und gefährliche Gegenstände sicherzustellen. Das diene der Sicherheit und sei nicht schikanös, der Betrieb sei menschenwürdig. «Die Betriebsordnung ist mit verschiedenen Menschenrechtsorganisationen abgesprochen», sagt SEM-Sprecher Daniel Bach.

Er räumt jedoch ein, dass am Anfang zwei, drei Sachen nicht ganz optimal gelaufen seien. Das sei jedoch erkannt und mit dem Personal besprochen worden. Der Betrieb im Bundesasylzentrum laufe erst seit gut zwei Wochen, es müsse sich alles noch einspielen. Auch die Probleme mit der Heizung seien erkannt und würden behoben.

Die Kritik des Zürcher Sozialvorstehers ist die Folge einer Fraktionserklärung der Alternativen Liste im Zürcher Stadtparlament am Mittwochabend. Und eines Berichts in dem Magazin «Lamm», in dem die Situation im Bundesasylzentrum Thema war.

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