Dass der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen verringert werden sollen, darin waren sich alle Landratsfraktionen von links bis rechts einig. Die nationale Abstimmung von 2017, die Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens und die von den Kantonen erarbeiteten Mustervorschriften veranlassen derzeit alle Kantone, ihre Energiegesetze anzupassen.
Der wichtigste Punkt in diesen Energiegesetzen sind die Gebäude. Hier macht der Kanton Glarus in Zukunft mehr Vorschriften. Eine Tatsache, welche die SVP nicht so hinnehmen wollte.
Solaranlagen auf den Dächern
Wer ein neues Haus baut im Kanton Glarus, muss in Zukunft einen Teil des Strombedarfs selber erzeugen – beispielsweise durch Photovoltaikzellen. Wer das nicht macht, bezahlt eine Gebühr oder kann sich an einer Gemeinschaftsanlage beteiligen. «Damit verteuern wir das Bauen unnötig, gerade für junge Familien», kritisierte SVP-Fraktionspräsident Toni Gisler.
Damit verteuern wir das Bauen unnötig, gerade für junge Familien
Die SVP verwechsle da Investitionskosten mit Lebensdauerkosten, konterte Pascal Vuichard von der GLP. Eine Solaranlage amortisiere sich schnell und werde dann rentabel.
Die Anlagen amortisieren sich schnell und werden rentabel.
Ölheizung nachhaltig ersetzen
Ähnlich sahen die Argumente beim Thema Heizungsersatz aus. Wenn eine Ölheizung ersetzt wird, müssen neu mindestens zehn Prozent der Energie nachhaltig erzeugt werden. Alternativ kann auch das Haus mit Isolierungen um zehn Prozent energieeffizienter gemacht werden.
Auch hier befürchtete die SVP unnötige Mehrkosten. Sie wurde jedoch von den anderen Parteien auch bei diesem Punkt überstimmt.
Alle murren, guter Kompromiss
Schliesslich wurde das Glarner Energiegesetz ohne grössere Änderungen angenommen. Die linke Ratshälfte bezeichnete das Gesetz als Minimum, bei dem mehr möglich gewesen wäre. Die FDP stimmte etwas zähneknirschend ebenfalls mit Ja. Nur die SVP bezeichnete das Fuder als überladen und versprach Voten an der Landsgemeinde am 3. Mai.