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Neues Förderprogramm Kantonsschule Baden startet Klasse für «Talente»

  • Die neue Klasse an der Kanti Baden heisst «Talente mit ausserschulischem Fokus fördern» (TAFF).
  • Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die ca. 15 Stunden pro Woche Musik machen, Bücher schreiben, trainieren oder sich sozial engagieren wollen.
  • Sie haben weniger normalen Unterricht, dafür arbeiten sie in Lernateliers und lernen mehr digital.
  • In Kreisen des Leistungssports ist man wegen TAFF irritiert. Man befürchtet eine Konkurrenz zur Sport-Kanti in Aarau.

Kanti – das heisst lange Tage in der Schule, viele verschiedene Lektionen und am Ende des Tages büffeln für die nächste Prüfung. Ausserschulische Aktivitäten kommen da oft zu kurz.

Die Kantonsschule Baden will das nun ändern. Besonders leistungsbereiten Jugendlichen bietet sie ab dem Schuljahr 2020/21 ein Talentförderprogramm an. Die Idee: Die Schülerinnen und Schüler haben am Morgen und am Abend Zeit für ihre Aktivitäten. Dafür findet der Unterricht in gedrängter Form statt.

Gebäude mit grossen Fenstern, Springbrunnen im Vordergrund.
Legende: Die Kanti Baden soll eine Klasse für «Talente» erhalten. Wikipedia/Simon Hallström - Kantonsschule Baden, CC BY-SA 3.0

Nur zwei Drittel des Unterrichts finden im Klassenverband statt. Ein Drittel geschieht in Lernateliers, wo die jungen Leute selbstständig arbeiten und sich gegenseitig helfen. Eine digitale Lernplattform soll das individuelle Lernen erleichtern. «Auch längere Abwesenheiten für Wettkämpfe, Konzerte, Auftritte usw. sind so besser möglich», heisst es im Werbeflyer für TAFF.

Wer in diese Klasse eintreten will, muss ein Bewerbungsdossier schicken. Darin muss die ausserschulische Tätigkeit beschrieben werden. Es muss mit Referenzen auch belegt werden, wie gross der zeitliche Aufwand ist. Zudem muss ein Leistungsausweis vorliegen.»

Sport-Kanti Aarau und Talent-Kanti Baden

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Die Kantonsschule Baden hat ihr neues Talentprogramm bis jetzt nicht öffentlich gemacht. Die Verantwortlichen haben nämlich gemerkt, dass sie in ein Wespennest gestochen haben. Die Talentklasse wird sicher sehr gefragt sein bei Sportlerinnen und Sportlern.

Verlangt ist, dass die Jugendlichen für ihr Talent 15 oder mehr Stunden pro Woche investieren müssen. Im Bereich Sport ist man mit einem Trainingspensum von 15 Stunden schon sehr stark im Bereich des Leistungssports. Dafür gibt es im Aargau aber die Sport-Kanti in Aarau. In diese kommt man nur mit einer «Talent Card» von Swiss Olympic.

Bei der Sport-Kanti und in der Abteilung Leistungssport beim Kanton geht nun die Befürchtung um, die neue Talent-(Sport)-Klasse in Baden könnte verwechselt werden mit der Leistungssportklasse an der Kanti Aarau.

Daniel Franz, Rektor der Kanti Baden, betont, er wolle keine zweite Sport-Kanti aufbauen im Ostaargau. Er wolle divers zusammengesetzte Klassen, keine Sportklassen.

Angesprochen sind Sportler, Musikerinnen, Autoren oder Tänzerinnen. Daniel Franz, Rektor der Kantonsschule Baden, will den Fächer aber noch weiter öffnen. Auch im sozialen Bereich könnten Talente unterstützt werden: «Es geht auch um Leute, die engagiert sind in Vorständen von Jugendorganisationen oder Jungparteien.» Er wolle eine möglichst breit zusammengesetzte Talentklasse.

Die Klasse startet im Schuljahr 2020/21, allerdings nur, wenn sich ca. 20 Personen anmelden und auch dafür qualifizieren. Die neue Klasse kostet nichts bzw. gleich viel wie der normale Unterricht.

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