Bereits im Frühling letzten Jahres hatte die Stadt Zürich eine Auslegeordnung zur neuen Tanz- und Theaterförderung vorgelegt. Am Mittwochnachmittag präsentierten die Verantwortlichen Details zum ausgearbeiteten Förderkonzept. Dabei sollen die Gelder in zwei Kategorien aufgeteilt werden:
- Flexibler Teil : Das Geld aus diesem Topf wird projektbasiert vergeben. Fördergelder werden für verschiedene Laufzeiten gesprochen. Für Institutionen sechs Jahre, für Gruppen und Einzelkünstlerinnen und Einzelkünstler zwei oder vier Jahre. Die eingereichten Konzepte werden von einer unabhängigen Jury beurteilt. Diese gibt dem Stadtrat eine Empfehlung ab. Der Stadtrat entscheidet dann über die Vergabe und die Aufteilung der Mittel. Dieser Fördertopf beinhaltet insgesamt sechs Millionen Franken pro Jahr.
- Fester Teil: Das Geld für den festen Teil kommt wie bisher den sieben tradtionellen Häusern zugute, die unbefristet gefördert werden. Dazu gehören zum Beispiel das Zürcher Schauspielhaus oder das Theater am Neumarkt. Und zusätzlich soll auch ein neues Kinder und Jugend Tanz- und Theaterhaus entstehen und unterstützt werden.
Die neue flexible Förderung soll für mehr Vielfalt in der Zürcher Tanz- und Theaterszene sorgen und Neuen eine bessere Chance bieten.
Traditionelle Häuser müssten auf einen Teil verzichten
Aufgrund der neuen Förderung will der Zürcher Stadtrat jährlich 3,4 Millionen Franken mehr ausgeben für Theater und Tanz, also insgesamt gut 62 Millionen Franken. Gleichzeitig würde ein Teil der Gelder zugunsten der neuen Konzeptförderung umverteilt werden. Die drei Produktionshäuser Schauspielhaus, Theater am Neumarkt und Theater am Hechtplatz müssten in Zukunft auf je zwei Prozent ihrer Beiträge verzichten. Beim Zürcher Schauspielhaus macht dies rund eine halbe Million Franken aus.
Das Zürcher Schauspielhaus äusserte sich in einer Mitteilung kritisch. Man unterstütze grundsätzlich eine Stärkung der Freien Szene, aber: «Diese geplanten Kürzungen werden Auswirkungen haben auf die Arbeit der ab der kommenden Spielzeit amtierenden Intendanten Benjamin von Blomberg und Nicolas Stemann», heisst es.
Das letzte Wort zur neuen Konzeptförderung haben das Stadtparlament und das Stadtzürcher Stimmvolk. Die Umsetzung des neuen Konzepts ist auf Herbst 2022 geplant.