- Grosse Bauprojekte im Süden und Norden, neue Strassen, ungelöstes Car-Parking-Problem – die Stadt Luzern steht vor grossen planerischen Herausforderungen.
- Im «Laboratorium Luzern» sollen die Beteiligten nach Lösungen suchen, mit denen alle leben können.
- Auf der Basis einer Flugaufnahme entsteht dort ein dreidimensionales Modell der Stadtregion.
- Dank digitaler Hilfsmittel sollen virtuelle Begehungen der künftigen Projekte möglich sein und so die Entscheidungs-Findung vereinfachen.
Mitinitiant des Laboratoriums ist Architekt Mark Imhof, der als Raumentwickler tätig ist. Er verspricht sich viel vom Laboratorium: «Weil wir für das Modell digitale Daten erhalten haben, verfügen wir sozusagen über den digitalen Zwilling der Stadtregion Luzern und können die realen Verhältnisse virtuell verändern.»
Der Spange Nord entlang fahren
Das mache auch Rundgänge in Quartieren möglich, die noch gar nicht gebaut, sondern erst auf Plänen vorhanden sind. Dies soll es Behörden, Wirtschaft und vor allem auch der betroffenen Bevölkerung erlauben, sich eine konkrete Vorstellung eines Projekts zu machen. «Wir können dabei auch verschiedene Szenarien aufzeigen.»
So werde es beispielsweise möglich, entlang der erst geplanten und umstrittenen Spange Nord zu fahren – wenn auch nur virtuell. Nachbarn könnten sich so direkt informieren, und für die Behörden würde die Planung vereinfacht.
Genossenschaft wird gegründet
Das Laboratorium ist in einem ehemaligen Gebäude von Energie Wasser Luzern (EWL) an der Sternmattstrasse in Luzern untergebracht. Finanziert wird das Projekt vorerst von Geldgebern, die an seinen Erfolg glauben. Ende April soll eine Genossenschaft gegründet werden, die allen Interessierten offensteht.
Imhof und seine Mitinitianten – darunter der Szenograf Ralph Eichenberger – setzen grosse Hoffnungen in das Laboratorium. Das Projekt sei für die Stadtregion Luzern eine grosse Chance, die es zu packen gelte – und die Zeichen stünden gut: «Im Moment müssen wir zwar noch viel erklären, was wir sind und was wir wollen», sagt Mark Imhof, «aber überall, wo wir auftreten, spüren wir viel Rückenwind.»
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 14./15.04.; 17:30 Uhr