Eine unscheinbare und kurze Waldstrasse führt über zwei Kurven zum Bunker «Kästlis», der nur wenige hundert Meter von der Hauptstrasse zwischen Haslen und Appenzell liegt. Von aussen sind nur die Zufahrt und ein Holzschuppen zu sehen.
Lange Zeit herrschte in der Lokalbevölkerung die Meinung, dass es sich bei der Anlage um ein geschütztes Spital handelt. Erst 2013, als die Klassifizierung des Bunkers aufgehoben wurde, erfuhr die Öffentlichkeit, was sich im Ernstfall untertags am Dorfrand von Haslen tatsächlich abgespielt hätte.
Die Anlage war der Kommandoposten der Grenzbrigade acht, welche nach dem Zweiten Weltkrieg in der Ostschweiz zur Landesverteidigung bereit stand. Unter anderem wurde auch die als Museum bekannte Festung Heldsberg in St. Margrethen SG vom Bunker aus befehligt.
Als Museum öffentlich zugängig
2017 kaufte der Bezirk Schlatt-Haslen den Bunker für 30'000 Franken von der Schweizer Armee. In einem ersten Anlauf 2015 wurde der Kauf von der Bevölkerung abgelehnt, weil noch kein konkreter Verwendungszweck vorlag. Nun wird der Bunker als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Verein Heldsberg, welcher auch das Festungsmuseum in St. Margrethen betreibt, hat einen Gebrauchsleihvertrag zur Benutzung der Anlage für die nächsten zehn Jahre erhalten. Der Verein bezahlt zwar keine Miete, muss jedoch für den Unterhalt der Anlage aufkommen und wird vom Bezirk nach Möglichkeit unterstützt.
Die Betreiber des Bunkermuseums hoffen auf bis zu 2000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr. Somit könnte der Verein das Museum selbsttragend finanzieren. Die Behörden von Schlatt-Haslen sehen im Museum eine Bereicherung für den Bezirk und für den Kanton Appenzell Innerrhoden.
Bunker «Kästlis»
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Einziger Bunker in dieser Grössenordnung im Appenzellerland.
Bis 2013 klassifiziert, also geheim.
Baubeginn war Ende der 1950er-Jahre, Fertigstellung 1963.
Die Anlage liegt 40 Meter unter der Bodenoberfläche und die Stollen erstrecken sich über 300 Meter. Der Eingangsstollen hat eine Länge von 160 Meter.
Von den 32 Zimmern sind vieles Büro- und Arbeitsräume. Hinzu kommen unter anderem Schlafsäle, Offiziersschlafräume, sanitäre Einrichtungen, Kantine, Küche und ein Maschinenraum.
Für die Herrichtung zum Museum wurden schätzungsweise 4000 - 5000 Freiwilligenstunden investiert.
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