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Frauen mit Hunden an der Leine.
Legende: Teilnehmerinnen an einem Hundekurs in Charrat/VS. Keystone

Neues Obligatorium möglich Hundehalterbrevet soll eingeführt werden

Walliser Grossräte fordern ein neues Obligatorium für Hundehalter. Hundeprofis finden die Idee gar nicht gut.

In seiner Antwort auf ein Postulat von Politikerinnen und Politikern der Linksallianz und der FDP schreibt die Walliser Kantonsregierung, dass sie eine Wiedereinführung der nationalen Hundekurse ablehnt. Das führe zu einem grossen administrativen Aufwand und sei deshalb nicht umsetzbar.

Der Walliser Staatsrat schlägt eine andere Lösung vor: Er möchte das «Hundehalterbrevet» als verbindlich erklären. Wer dieses Brevet absolviert, muss unter anderem nachweisen können, dass sein Hunde Befehle befolgt, an der Leine laufen kann und sich gegenüber fremden Menschen freundlich verhält.

So wären nicht Kurse, sondern eine Prüfung obligatorisch. Der Oberwalliser Hundetrainer Philipp Imboden kritisiert den Vorschlag.

Das tönt gut in der Theorie, ist aber in der Praxis der falsche Weg.
Autor: Philipp Imboden professioneller Hundetrainer
Hundetrainer Philipp Imboden.
Legende: Hundetrainer Philipp Imboden. SRF/ Priska Dellberg

Die Prüfung, die von der kynologischen Dachorganisation SKG angeboten wird, gehe nicht auf die Eigenheiten der verschiedenen Hunderassen ein. Kontrolliertes Leinenlaufen etwa sei für einen Jagdhund sehr schwer, sagt der Besitzer einer Hundeschule.

Eine weitere Kritik betrifft die Tatsache, dass die Prüfung nicht von externen Experten sondern von Mitgliedern von lokalen Hundesportvereinen abgenommen wird.

Das Postulat wurde am Freitag im Kantonsparlament denn auch von mehreren Rednern kritisiert. Trotzdem setzten sich am Ende die Befürworter durch: Mit 63 Ja zu 56 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen. Nun ist der Weg frei für eine Wiedereinführung des Obligatoriums.

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