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Neues Stadion in Aarau Braucht die Stadt Aarau wirklich 400 neue Wohnungen?

Die Bauherrin HRS will das geplante Fussballstadion in Aarau querfinanzieren. Sie setzt nun auf Wohnraum statt Einkaufszentrum und will neben dem Stadion rund 400 neue Wohnungen bauen. Aber kann man diese überhaupt verkaufen oder vermieten? Die Frage geht an Immobilienexperte Thomas Rieder.

SRF News: 400 neue Wohnungen sollen in Aarau ab dem Jahr 2021 auf den Markt kommen. Lassen sich solch viele Wohnungen in Aarau überhaupt vermieten oder verkaufen?

Thomas Rieder: 400 Wohnungen sind nicht wenig und durchaus ambitioniert. In der Vergangenheit kamen in Aarau etwa 150 bis 200 neue Wohnungen pro Jahr auf den Markt. Es braucht also sicher einen grösseren Vermarktungsaufwand.

Gemäss den neusten Zahlen stehen alleine im Bezirk Aarau etwa 1000 Wohnungen leer. Warum kann ein solches Projekt trotzdem ein Erfolg werden?

In der Region Aarau sind in den letzten Jahren tatsächlich viele Wohnungen auf den Markt gekommen und es wird auch in den nächsten Jahren noch viel gebaut. In einem solchen Umfeld ist es natürlich absolut entscheidend, dass der Standort stimmt. Da ist Zentralität ein wichtiger Faktor. Aarau als Kantonshauptort ist prädestiniert, dass ein solches Projekt trotz Leerständen funktionieren kann.

Thomas Rieder

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Thomas Rieder ist Immobilienspezialist der Credit Suisse und Mitverfasser der jährlich erscheinenden Immobilienstudie der Schweizer Grossbank. Er berät Investoren. Der Ökonom ist im Kanton Graubünden geboren und lebt in Zürich.

Was braucht es für Wohnungen in Aarau?

Es braucht Wohnungen für jüngere Personen. Wir sehen viele 20- bis 40-jährige, die in Aarau wohnen. Diese Personen leben alleine oder zu zweit in ihrer Wohnung. Natürlich braucht es in einer Stadt wie Aarau auch Wohnraum für Familien. Wichtig wäre, dass die Mieten eher im tiefen oder mittleren Bereich angesiedelt würden.

Welche Kriterien gibt es für das Projekt selbst, damit dieses ein Erfolg wird?

Bei solchen Projekten kann man ganz generell sagen, dass die zentrale Lage ein Vorteil ist – gerade bei den zunehmenden Leerständen. Aber natürlich kommt es auch auf die konkrete Ausgestaltung des Projekts selbst an, etwa auf die Grundrisse der Wohnungen und die angebotenen Preise.

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