Elisabeth Ackermann musste in den letzten Monaten viel Kritik einstecken. Ihre Auftritte seien teilweise hölzern und ausserdem könne sei sie entscheidungsschwach, so die Vorwürfe. Viele der rund 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren darum gespannt auf den ersten Auftritt der Basler Regierungspräsidentin am traditionellen Neujahrsapéro.
Wunsch nach nachhaltigem Wachstum
In ihrer Ansprache bilanzierte Ackermann, dass es Basel gut gehe und dass die Stadt weiter wachsen solle. Wachstum um jeden Preis, sei aber nicht ihr Ziel. Wachstum müsse nachhaltig funktionieren und die Umwelt geschont werden, betonte die grüne Politikerin: «Ich wünsche mir, dass die Weiterentwicklung von Basel unsere gemeinsame Stossrichtung für die nächsten Jahre sein wird.»
Keine Polemik, dafür zum Teil Allgemeinplätze
Wenig überraschend kommen diese Worte bei linken Politikerinnen und Politikern gut an. Sarah Wyss, SP-Grossrätin sagte nach der Ansprache: «Das war eine politische Rede. Sie hat mir gut gefallen.» Aber auch in bürgerlichen Kreisen hinterliess Ackermann einen guten Eindruck: «Das war eine politische Rede, aber keine parteipolitische Rede. Es war nicht polemisch», sagt Lorenz Nägelin, Parteipräsident der Basler SVP.
Genau diese Ausgeglichenheit bezeichneten einige Politiker aber auch als mutlos und langweilig. David Jenny, FDP-Grossrat, sagt zum Auftritt von Ackermann: «Das waren Inhalte, welche die meisten im Saal unterschreiben könnten. Das war sicherlich keine mutige Rede.» Aber auch wenn die Ansprache von Elisabeth Ackermann nicht visionär war, habe sie doch einen souveränen Auftritt hingelegt und viele Anwesende ansprechen können, so Jenny. Im Gegensatz zu Auftritten an anderen Anlässen, gefiel die Rede von Elisabeth Ackermann am Neujahrsapéro den meisten Gästen.