Vor rund zehn Jahren stand die Zugerin Pia Göhring Birchler zum ersten Mal an der Schanze in Einsiedeln. Ihr Sohn wollte unbedingt Skispringen lernen. Bald schon begleitete die Kinderskilehrerin und Bewegungstherapeutin nicht nur ihren Sohn, sondern übernahm auch andere Aufgaben. Sie absolvierte J+S Kurse und schlug schliesslich eine Trainerlaufbahn ein. Heute ist sie Disziplinenchefin im Regionalverband ZSV und betreut die Nachwuchsaktivitäten auf der Einsiedler Schanze.
Es gibt immer mehr lizenzierte Mädchen, bei den Jungen stagnieren die Zahlen.
Im Rahmen ihrer Trainerausbildung setzte sie sich intensiv mit dem Frauen-Skisprung auseinander. «Mädchen muss man in einer Gruppe wohl fühlen lassen, darf von ihnen aber wegen ihrer Reife schon früher mehr verlangen als von Buben.» Ihre Vision ist es, dass in acht Jahren eine Frauen-Delegation an den Olympischen Spielen für Furore sorgt.
In Schnuppertrainings führt sie den Nachwuchs im Alter von sieben bis sechzehn Jahren in die Kunst des Skispringens ein. «Wir haben zunehmend lizenzierte Mädchen, während die Zahlen bei den Buben stagnieren.» Für die Junioren-WM, die vom 27. Januar bis am 4. Februar 2018 in Kandersteg und Goms stattfinden, wurden zwei Skispringerinnen selektioniert. «Es braucht schon noch einen rechten Schritt», gibt die Disziplinenchefin zu. «Die Junioren-WM in der Schweiz ist aber eine riesige Sache - ein wichtiges Schaufenster für die Mädchen und Jungs.»