Sie sieht aus wie eine zu gross geratene Medikamentendose. In weisser Schrift auf rotem Grund stehen darauf drei Buchstaben geschrieben: SOS. In der SOS-Dose sind aber keine Medikamente aufbewaht, sondern allerhand Informationen abgelegt. Etwa welche Allergien eine Patientin hat, welche Angehörigen informiert werden sollen, was sie für eine Blutgruppe hat, oder was für Tabletten sie nimmt. Dank diesen Angaben sollen die Rettungskräfte bei einem medizinischen Notfall in den eigenen vier Wänden schneller und besser handeln können.
Aufbewahrt wird die neue SOS-Rettungsdose im Kühlschrank. «Dies schlicht und einfach aus dem Grund, weil man den Kühlschrank in jeder Wohnung sofort findet», sagt Jean-Luc Nordmann vom Lions Clubs Dorneck, welcher die Produktion der ersten SOS-Dosen finanziert. Dass jemand eine SOS-Rettungsdose besitzt, wird durch einen roten Aufkleber an der Wohnungstüre und am Kühlschrank angezeigt.
«Die Idee ist wahnsinnig simpel»
Seit wenigen Wochen können die Dosen vorerst in den Baselbieter Gemeinden Münchenstein und Arlesheim kostenlos bezogen werden. Zudem beteiligen sich die römisch-katholischen Pfarreien St. Franz Xaver Münchenstein und St. Odilia Arlesheim an der Distribution. Die ersten Reaktionen und die Nachfrage seien sehr positiv, sagt Nordmann.
«Die Idee der Rettungsdose ist eigentlich wahnsinnig simpel», sagt Nordmann, «aber das ist ja noch bei vielen guten Ideen so.» Die Einführung solcher Dosen vorgeschlagen hat Joachim Bühler von der Koordinationsstelle für das Alter in Münchenstein. Er selber wohnt in Süddeutschland, wo es bereits ähnliche Projekte gibt. Im Landkreis Lörrach seien die Dosen bereits weit verbreitet.