Die Zeit sei ideal für neue Ideen, glaubt SP-Grossrätin Michela Seggiani und sagt: «Es ist vor allem ein guter Zeitpunkt, innovative Ideen zum Thema Messe aufzubringen und daran weiterzudenken.» Seggiani macht deshalb einen Vorschlag, der für die Schweiz einmalig ist: Die Messehallen in Basel könnten mit einer Zollfrei-Messe gefüllt werden. Bis jetzt gab es zwar Zollfrei-Lager, aber keine Zollfrei-Messen.
Es ist ein guter Zeitpunkt, innovative Ideen zum Thema Messe aufzubringen.
«Mir schwebt vor, dass man beispielsweise an der Art Basel ein Bild kaufen könnte und die Verzollung nicht bezahlen müsste», erklärt Seggiani ihre Idee. So sei Basel attraktiver im Vergleich zu andern Kunstmessen, glaubt sie, beispielsweise derjenigen in Genf. Davon profitieren würde nicht nur die serbelnde Messe Schweiz, die ihre Hallen füllen könnte, sondern auch die Basler Gastronomie sowie die Hotellerie.
Linke und Rechte unterstützen Idee
Der parlamentarische Vorstoss von Michela Seggiani zur Messe stösst bei Grossrätinnen und Grossräten von links bis rechts auf offene Ohren – wohl gerade weil er kein typisch linker Vorstoss ist. SVP-Grossrat Joel Thüring, ebenfalls einer der Unterzeichner, sagt: «Basel attraktiv zu halten, das ist im Interesse aller. Und schlussendlich ist das auch nicht politisch.»
Seggiani hofft auf weitere Mitstreitende und sagt: «Verschiedene Leute müssen nun an dieser Idee weiterdenken. Vielleicht kommen wir dann auf neue Ideen.» Wichtig sei nur: Es müsse «ein Plus» daraus entstehen, vor allem für die Menschen in der Region.
Nur mit viel Aufwand realisierbar, wenn überhaupt
So einfach die Idee klingt, so schwierig ist sie vermutlich umzusetzen. Wie bei einem Dutyfree Shop auf einem Flughafen müsste es nämlich Grenzkontrollen geben, sagt Karl Strohhammer, der über 40 Jahre lang bei der Zollverwaltung arbeitete. Der Bund müsste das Gesetz so anpassen, dass eine Zollfrei-Messe überhaupt erst stattfinden könnte: «Das wäre ein aufwendiger politischer Prozess, der einen unverhältnismässig grossen Aufwand bedeuten würde.» Und dieser lohne sich nicht, denn das Resultat sei «vermutlich gleich 0». Zudem sei das Zollreglement bereits jetzt schon sehr liberal.