Der Obstmarkt, der Platz vor dem Herisauer Regierungsgebäude, präsentiere sich heute «wenig einladend» und «nicht angemessen», hält der Gemeinderat in einem Bericht fest. Der Obstmarkt diene heute primär dem motorisierten Verkehr und weise für alle anderen Nutzungen deutliche Mängel auf. «Handlungsbedarf ist gegeben», schreibt der Gemeinderat.
Deutliche Zustimmung
Der Einwohnerrat hat am Mittwochabend über einen Verpflichtungskredit von 180'000 Franken für einen Projektwettbewerb mit Kostenermittlung für die Neugestaltung und die Sanierung des Obstmarkts befunden. Das Herisauer Gemeindeparlament genehmigte den Kredit mit 22 zu 6 Stimmen bei einer Enthaltung.
Wir sind zuversichtlich, dass wir gute Lösungen finden werden.
«Ich und der ganze Gemeinderat sind sehr froh über diese deutliche Zustimmung», sagt der Herisauer Gemeindepräsident Renzo Andreani. Nun könne man einen Schritt weitergehen. «Wir sind zuversichtlich, dass wir gute Lösungen finden werden.»
Eine Jury soll nun sechs Planerteams auswählen, die bis Anfang 2020 Projektvorschläge einreichen. Im Frühling 2020 soll das Siegerprojekt dann vorgestellt werden.
Wichtiger Freiraum für Herisau
«Die heute unbefriedigende Situation ist das Produkt der über die Jahre entstandenen Funktionen und Ansprüche», heisst es im Bericht des Gemeinderats. Der Platz verfüge über das Potenzial, seiner Bedeutung gerecht zu werden. Der Obstmarkt sei aus historischer, räumlicher und städtebaulicher Sicht ein wichtiger Freiraum in Herisau.
Schon in der Vergangenheit wurde die Neugestaltung des Obstmarkts geprüft. So fand beispielsweise 1977 ein Ideenwettbewerb statt und 1998 haben Absolventen der HSR Rapperswil mögliche Varianten für eine Neugestaltung aufgezeigt.
Die letzten Studien wurden 2015 verfasst. Ziel dieser Studien war es, Ideen und Inspiration und nicht ein konkretes, realisierbares Projekt zu erhalten. Die gewonnenen Ideen könnten nun in den aktuellen Projektwettbewerb einfliessen.