Was bisher geschah: Anfang Woche hat das St. Galler Tagblatt aus einem anonymen Schreiben zitiert, in dem der Rektor der Beruflichen Berufs- und Gewerbeschule St. Gallen, Lukas Reichle, angegriffen wird: Er verursache teure Leerläufe, betreibe Vetternwirtschaft und vergraule gute Leute. Alles anonym und ohne Beleg. Das Schreiben liegt dem Regionaljournal Ostschweiz vor.
Wie hätte es anders laufen können: Der Konflikt hätte ohne mediales Scheinwerferlicht vielleicht gelöst werden können. Dieser Meinung ist alt-Regierungsrätin Kathrin Hilber. Sie leitet die Meldestelle für Missstände beim Kanton St. Gallen. Hier können sich Staatsangestellte melden, wenn sie Missstände melden wollen. Kathrin Hilber versucht in einem Mediationsverfahren zu vermitteln. Warum sich der anonyme Schreiber nicht bei ihr gemeldet hat, kann sie nicht sagen. Es könnte sein, dass der anonyme Schreiber den öffentlichen Konflikt gesucht hätte, meint Kathrin Hilber. Nun werde es sehr schwierig eine einvernehmliche Lösung zu finden, ohne dass eine Partei das Gesicht verliere. Dass man sich nicht an sie gewendet habe, habe aber nichts mit ihrer Person als alt-Regierungsrätin zu tun, ist sie überzeugt. Denn sie habe auch einen Stellvertreter, an den man sich hätte wenden können, sagt Kathrin Hilber.
Wie geht es weiter: Nun werden sich die Finanzkommission und die Staatswirtschaftliche Kommission mit den Vorwürfen beschäftigen. Die Staatswirtschaftliche Kommission wird schon am 2. Mai darüber beraten, sagt ihr Präsident, Felix Bischofberger.