Im Januar passierte es. Schon wieder. Eine junge Bernerin war nachts unterwegs nach Hause. Zuvor hatte sie mit Freunden gefeiert. Auf dem Heimweg wurde sie auf der Grossen Schanze missbraucht.
Es war nicht der erste Übergriff auf der Grossen Schanze oberhalb des Berner Bahnhofs. Aber es soll der letzte sein. Eine Bar soll nun mehr Leute auf die Grosse Schanze bringen, damit man dort nicht mehr so allein ist.
Idee im April – Eröffnung im Juli
Sicherheitsdirektor Reto Nause hat sich zusammen mit Marc Heeb von der Gewerbepolizei für dieses Projekt «Peter Flamingo» stark gemacht. Mit Erfolg.
Aber ganz so einfach sei das nicht gewesen, erklärt Marc Heeb: «Die Stadt kann nicht alleine entscheiden, was auf der Grossen Schanze passiert. Mitreden kann beispielsweise auch die SBB, die Universität und der Kanton». Diese habe man alle einzeln vom Projekt überzeugen müssen. «Man muss etwas Neues wagen, um herauszufinden, ob es funktioniert.»
Nun fliegt er, der Peter Flamingo
Am hinteren Ende der Grossen Schanze, rechts vom Uni-Hauptgebäude steht seit 1. Juli die Bar, gebaut aus einem Schiffscontainer. Vis-à-vis gibt es einen Foodtruck. Und dazwischen Stühle, Tische und Sofas – letztere aus Euro-Paletten zusammengebaut.
Innerhalb weniger Wochen wurde das Projekt komplett geplant und umgesetzt.
Ich glaube, wir haben den Auftrag erfüllt.
Camil Schmid ist glücklich: «Ich glaube, wir haben den Auftrag des Gemeinderats gut umgesetzt.» Bisher habe es weder Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern, noch sonstige Probleme gegeben.
Und nächstes Jahr?
Die Pilotphase läuft insgesamt zwei Monate. Danach werde ausgewertet und das Gespräch mit allen Beteiligten Partnern gesucht, so Marc Heeb. Er wäre an einer Fortführung des Projekts im nächsten Jahr interessiert. Und falls jemand noch eine Idee für ein Winterprojekt habe, dann solle er oder sie sich bei ihm melden: «Wir freuen uns immer über kreative Vorschläge».