In Baselland soll nicht nur der öffentliche Verkehr im oberen, sondern auch im unteren Baselbiet ausgedünnt werden. Dies als Zeichen der Solidarität. Mit diesen Plänen sorgte die Bau- und Planungskommission des Landrat anfangs März für Aufregung. Und auch im Basler Grossen Rat gab dies zu reden. Vor allem darum, weil diese Pläne nicht mit Basel-Stadt abgesprochen waren.
Jörg Vitteli von der SP spricht von einem «Hüftschuss». Denn: «Es ist nicht das erste Mal, dass Baselland solche Pläne mit uns nicht abspricht». Dabei habe man sich doch eigentlich darauf geeinigt, in Zukunft besser zusammen zu arbeiten.
Wessels bedauert Baselbieter Vorgehen
Immerhin wisse die zuständige Bau- und Planungskommission in Baselland, dass man solche Entscheidungen nicht im Alleingang treffen kann, stellte Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels fest. «Dass man uns aber nicht konsultiert hat, finde ich bedauerlich.»
Irritiert zeigt sich auch SP-Grossrat Stephan Lüthi. «Offenbar ticken die Verkehrspolitiker in Baselland ein wenig anders als in Basel-Stadt», stellt er enttäuscht fest. Es sei wichtig, dass man bei diesen verkehrspolitischen Plänen immer das Ganze im Blick habe. In Basel-Stadt werde dies so praktiziert, in Baselland offenbar nicht.
Appell für mehr Zusammenarbeit
So führt zum Beispiel die Buslinie 47, die von der geplanten Ausdünnung betroffen wäre, auch über Basler Stadtboden, konkret übers Bruderholz und den Dreispitz. «Offenbar denken die Baselbieter: Sollen die auf dem Bruderholz doch einfach zu Fuss gehen», sagte Jörg Vitelli. «Das finde ich eine sehr eigenartige Überlegung.»
Ob die Buslinien im unteren Baselbiet tatsächlich ausgedünnt werden, wird nun noch im Landrat diskutiert.