- Bei Sparmassnahmen gebe es keine Tabus. Aber ein Abbau aus Solidarität bei rentablen Linien mache keinen Sinn.
- Ohnehin werde der OeV im Oberbaselbiet nach dem Willen der Kommission gar nicht abgebaut. Auch der Wechsel von Zug auf Bus beim Läufelfingerli sei kein Abbau.
- Mit der Erneuerung der Waldenburgerbahn und dem Ausbau des Bahnhofs Liestal werde im Oberbaselbiet das Angebot im Gegenteil ausgebaut.
Tage-, ja wochenlang hätten BLT und Gemeinden die verschiedensten Optionen durchgerechnet und diskutiert, sagt BLT-Direktor Andreas Büttiker. «Und dann wird am Ende einer Kommissionssitzung aus der Hüfte heraus gesagt, wir müssten ausgerechmet dort sparen, wo der OeV rentiert», ärgert sich Büttiker. So werde die Aufbauarbeit mehrerer Jahre gefährdet, «und das tut weh.»
Im Oberbaselbiet wird der OeV gar nicht abgebaut
Die landrätliche Bau- und Planungs-Kommission hatte diese Woche vorgeschlagen, dass im unteren Kantonsteil verschiedene Buslinien ausgedünnt werden sollen - aus Solidarität mit dem Oberbaselbiet. Dieses Ausspielen der beiden Kantonsteile gegeneinander macht für Büttiker nicht nur keinen Sinn. «Es stimmt auch gar nicht, dass im Oberbaselbiet der OeV abgebaut wird», sagt Büttiker. Das sei zwar die Absicht der Regierung gewesen, aber die Landratskommission habe ihre Vorschläge praktisch rückgängig gemacht. Und wenn beim Läufelfingerli der Verkehrsträger wechsle, sei das kein Abbau des Angebots: «Das gleichzusetzen ist nicht fair», ärgert sich Büttiker.
Unseriös
Büttiker erinnert auch an die Investitionen in den OeV im Oberbaselbiet in den kommenden Jahren: über 300 Millionen in die Waldenburgerbahn, eine halbe Milliarde in den Bahnhof Liestal. Für Büttiker ist deshalb dieser Kompensationsvorschlag aus Solidarität unsinnig, da es gar nichts zu kompensieren gebe. Im Kommissionsbericht gebe es auch klare Unwahrheiten. Konkret kritisiert die Kommission ein Angebot bei einer Buslinie, das doppelt so dicht sei, wie es der Bund empfehle. «Das ist schlicht falsch und zeigt, dass die Kommission das nicht seriös angeschaut hat», sagt Büttiker.
Büttiker ist allerdings überzeugt, dass die Suppe zuletzt nicht so heiss gegessen wird, wie sie gekocht wurde. Jetzt müssten die betroffenen Gemeinden, Landräte und Landrätinnen aktiv werden, findet Büttiker: «Wir selber greifen nicht aktiv in die Politik ein.»