Bei Mitgliedern im Grossen Rat herrscht Einigkeit. Dass die Kirche in Betracht zieht, aus Kostengründen die Besuchszeiten für das Publikum einzuschränken, lehnen alle befragten Grossräte ab. Es müsse möglich sein, andere Lösungen zu finden, so der Tenor. Catherine Alioth von der LDP: «Ich kann mir das absolut nicht vorstellen. Das Münster hat eine überragende Bedeutung für Basel.» Ins gleiche Horn bläst Jérôme Thiriet vom Grünen Bündnis: «Ich zeige meinen Besuchern aus dem Ausland stets das Münster. Ich fände es schade.»
Ebenfalls mit Unverständnis reagieren Vertreter der SP und der SVP. Die Sozialdemokratin Barbara Heer: «Ich fände es extrem bedauerlich. Sowohl für Touristen wäre es ein Verlust wie auch für die einheimische Bevölkerung, welche das Münster als Ruheort braucht.»
Das Münster gehört zur städtischen Kultur
Für Eduard Rutschmann von der SVP käme es auch nicht in Frage, dass die Kirche für einen Eintritt ins Münster Geld verlangen würde: «Das Münster ist ein Teil unserer städtischen Kultur.» Es sei Aufgabe der Gesellschaft, diesen Teil der Kultur zu finanzieren. «Sicher finden wir in einer Kasse einen Überschuss, mit dem wir dann das Personal finanzieren können, sodass die Kirche jeden Tag geöffnet werden kann.»
Probleme tauchten auf, weil die reformierte Kirche den defizitären Betrieb des Kiosks beim Eingang ins Münster nicht mehr voll finanzieren kann. Das Personal des Kiosks schaut neben dem Verkauf von Souvenirs gleichzeitig immer auch für Ordnung. Dies sei nötig, sagte Matthias Zehnder, Sprecher der Reformierten Kirche Basel-Stadt: «Es verschwinden immer wieder Gesangsbücher. Und auch der Opferstock wird regelmässig geplündert.» Sei jedoch Personal in unmittelbarer Nähe, so gingen diese Delikte merklich zurück.