Vor ungefähr 15 Jahren hat sich die Gemeinde Häfelfingen bei einer Abstimmung gegen eine Handy-Antenne entschieden. Der Respekt vor der Strahlung sei damals zu gross gewesen, sagt Gemeinde-Vize-Präsident Rainer Feldmeier. Und so haben die rund 270 Einwohner auch heute noch keinen Handy-Empfang.
Schlimm sei das nicht für die Einwohner, sagt Feldmeier. Man gewöhne sich daran. Dass nun die Telefonkabine stillgelegt werde, sei zwar schade, aber: «Die Auslastung, die uns die Swisscom uns kommunziert hat, beträgt ein, zwei Telefonate im Jahr. Das ist halt einfach nicht rentabel.»
Von der Telefonkabine zur Bibliothek
Das Dorf zeigt sich erfinderisch: Die Telefonkabine wird zu einer Mini-Bibliothek umfunktioniert. Das Ruftaxi muss man nun von zu Hause anrufen. Denn gut erschlossen ist das Dorf nicht, ein Bus fährt nur während der Schulzeit - und auch dann nur sieben Mal täglich.
Die Einwohner hätten sich aber bestens mit diesen Umständen arrangiert. Man nehme sich gegenseitig mit dem Auto mit und auch das fehlende Handy-Netz sei kein Problem, da es mittlerweile W-Lan gebe. «Ich gewichte die Lebensqualität, die man hier hat, sowieso höher. Es ist einfach so schön ruhig», findet Rainer Feldmeier.