Der Startschuss: Es ist Dienstag, 14. Mai 2014, 22:30 Uhr, Schwager Theater in Olten. Dieser Moment wird das Leben von Christoph Simon verändern – nachhaltig. Er steht auf der Bühne, scheint schüchtern und unsicher.
Doch seine Pointen sitzen, Publikum und Jury überzeugt er. Simon gewinnt das Casting der Oltner Kabarett-Tage und damit ein professionelles Kabarett-Training im Wert von 10'000 Franken. «Ich will als Kabarettist deutlich besser werden», sagt er danach im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Damals ahnt er noch nicht, was alles passieren wird.
Die Weiterbildung: Zuerst entpuppt sich das Coaching als etwas ganz anderes, als Christoph Simon es erwartet hatte. «Ich dachte, man sagt mir, wo ich meine Hände hintun, oder wie ich sprechen soll», erklärt der 45-Jährige heute. Stattdessen erfährt er, dass er einfach sich selbst sein soll.
«Es war in erster Linie eine Psychotherapie.» Und die nützt. Im gleichen Jahr gewinnt Simon die Schweizer Meisterschaften im Slam Poetry und im Jahr darauf gleich nochmal. Er tourt mit mehreren Programmen durch die Schweiz, tritt im Fernsehen auf, bei «Giaccobo/Müller» oder «Deville Late Night».
Das Resultat: Im Mai 2018 erhält Christoph Simon den Salzburger Stier. Den haben bereits Grössen wie Massimo Rocchi, Ursus und Nadeschkin oder zuletzt Hazel Brugger erhalten. Christoph Simon sagt klar, dass die Oltner Kabarett-Tage einen grossen Anteil an seiner Karriereentwicklung haben. «Olten war ein extrem wichtiger Punkt in meiner Entwicklung als Kabarettist.»
Ein Preis fehlt noch – der Oltner Kabarett-Preis, das «Cornichon». Doch diesen Preis und einen Platz am «Quai Cornichon» in Olten, das strebt der Berner nicht an. Er will vor allem sich selber treu bleiben – und Geschichten erzählen. Der Humor sei dabei eigentlich nur Mittel zum Zweck, damit das Publikum seinen Geschichten bis zum Ende zuhört.