In diesen Tagen liegt die 100. Ausgabe des Oltner Stadt- und Kulturmagazins Kolt in den Briefkästen. Gegründet vor 9 Jahren erscheint das Magazin seither elfmal pro Jahr. Im Gegensatz zu anderen Publikationen oder Wochenzeitungen ist Kolt kein Veranstaltungskalender.
Stattdessen setzt das Team rund um Herausgeber Yves Stuber und Chefredaktorin Nathalie Bursac auf aufwändige Reportagen, Portraits und politische Geschichten.
SRF News: Vor 9 Jahren erschien Kolt das erste Mal. Hätten Sie damals gedacht, dass es 100 Ausgaben geben würde?
Yves Stuber: Ich hatte schlicht keine Ahnung wie sich das entwickeln würde, aber es scheint anzukommen.
Seit 100 Ausgaben drehen sich die Artikel und Rubriken im Kolt um die Stadt Olten. Gibt Olten so viele Geschichten her?
100 Ausgaben zeigen, das Olten tatsächlich so viel her gibt. Es gibt nicht nur Geschichten aus Olten, es gibt auch Geschichten, die wir lokal erzählt haben, etwa beim Thema Food Waste oder dem Grundeinkommen. Unsere Chefredaktorin sagte in der 100. Ausgabe, sie habe bereits Ideen für die nächsten 100 Ausgaben.
Wir müssen Kolt nach wie vor quersubventionieren.
Es gibt also noch viele Ideen, woher kommen die?
Zum einen ergänzen wir uns gut im Team. Chefredaktorin Nathalie Bursac wohnt in Zürich und hat damit den Blick von aussen. Ich wohne hier in Olten und stosse hier auf Geschichten, z.B. in persönlichen Gesprächen. Zum anderen gehen wir mit offenen Augen durch das Leben. Es kommt drauf an, wie man durchs Leben geht und wem man zuhört.
Ist das Magazin finanziell rentabel?
Nein, leider immer noch nicht. Wir hatten von Anfang an das Ziel von mindestens 2000-3000 Abonnenten. Seit längerer Zeit sind wir nun bei 1200 Abos und einer Auflage von 1800 Exemplaren. Wir haben viele Aufträge von Unternehmen angenommen, um das Magazin querzusubventionieren. Jetzt möchten wir Kolt aber weiterentwickeln und damit deutlich mehr Abos verkaufen.
Wie sieht diese Weiterentwicklung aus?
Kolt wird nur noch jeden zweiten Monat erscheinen, dafür in doppeltem Umfang. Wir werden den Blick von aussen stärken. Der rote Faden bleibt Olten, wir wollen aber in der ganzen Schweiz lesbar werden - in Basel, Bern, Luzern, Zürich. Wir haben uns für diese Neuausrichtung auch neue Leute ins Boot geholt.
Das Gespräch führte Andreas Brandt.