- Die Oper im Schloss Hallwyl konnte in 21 Aufführungen weniger Besucher anlocken als man gehofft hatte. Anstatt der erwarteten über 9000 Eintritte wurden etwas mehr als 8000 gezählt.
- Die Verantwortlichen zeigen sich enttäuscht über den geringeren Besucheraufmarsch. Das Wetter habe gestimmt und auch die Kritiken zur Aufführung seien gut gewesen.
- Beim Verein rechnet man mit einem Defizit. Man verfüge aber über genügend finanzielle Reserven, alle Rechnungen könnten bezahlt werden.
- Die Zukunft der Oper auf Schloss Hallwyl ist dennoch ungewiss. Der organisierende Verein will über die Bücher.
«Von den Besucherzahlen bin ich schon ein wenig enttäuscht», sagt Esther Egger, Präsidentin des Vereins Oper Schloss Hallwyl. Die Aufführungen seien eigentlich rundum gelungen gewesen. Das Publikum sei begeistert gewesen, die Kritiken in der Presse positiv, das Wetter gut – alles sei bestens gelaufen, so Egger. Alles – bis auf die Besucherzahlen.
Mit 8000 Besucherinnen und Besuchern bei den Aufführungen von Rossinis «La Cenerentola» (Aschenputtel) lag die Auslastung bei rund 60 Prozent. Damit man die Kosten hätte decken können, wären mehr Eintritte nötig gewesen, meint Esther Egger. Man habe die tiefe Auslastung bereits während der Aufführungen gemerkt und habe noch versucht, mit mehr Werbung mehr Besucher anzulocken.
Eine abschliessende Analyse der Ursachen habe man im Verein noch nicht vorgenommen. Eine Kurzumfrage habe gezeigt, dass viele Besucherinnen und Besucher bisheriger Ausgaben erneut auf Schloss Hallwyl gekommen seien. Warum die Zahlen nicht besser waren wolle man mit weiteren Analysen herausfinden. Die Gründe seien momentan schwierig zu nennen. Funktionierten Marketing und Mund-zu-Mund-Propaganda nicht gut genug?
Wie weiter bei der grossen Konkurrenz?
Einen möglichen Grund sieht Esther Egger in der grossen Konkurrenz. «Ist das Publikum übersättigt? Finden zu viele Veranstaltungen statt? Ist eine Oper im Aargau alle drei Jahre zu viel?» Das weitere Vorgehen wird jetzt im Verein diskutiert. Man sei weiterhin überzeugt vom Produkt. Vielleicht müsse man den Dreijahres-Rhythmus und die Art der Produktion überdenken.
Wegen des geringeren Besucherzulaufs resultiert nach der Oper auf Schloss Hallwyl ein Minus – wie bereits bei der letzten Aufführung. Aus dem Jahr 2012 verfüge man aber noch über genügend Eigenkapital, sodass alle finanziellen Forderungen erfüllt werden könnten, erklärt Vereinspräsidentin Esther Egger. Das Polster des Vereins werde dadurch aber natürlich kleiner.