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Operette feiert Premiere Turbulenzen im nicht mehr so grossen Luzerner Grand Hotel

Asiatische Touristen und ein katarischer Scheich: Die Luzerner Version von Paul Abrahams Jazz-Operette «Märchen im Grand Hotel» nimmt die aktuelle Diskussion um den «richtigen» Tourismus auf.

Um das geht’s

Das Grand Hotel in Luzern hat schon bessere Zeiten erlebt. Statt wohlhabende Gäste, die Tage oder sogar Wochen bleiben, bevölkern Massentouristen das Hotel. Diese wollen möglichst viel in möglichst wenig Zeit sehen und erleben – zu Billigstpreisen, versteht sich.

Dem Kellner Albert bereitet diese Entwicklung Sorgen. Er hängt den guten, alten Zeiten nach. Ein neuer Image-Film soll die Rettung bringen. Dieser soll, vertont durch die Angestellten, wieder die «richtigen» Gäste nach Luzern bringen. Gleichzeitig wird das Hotel einem reichen Scheich zum Kauf angeboten.

Das funktioniert

  • Samuel Streiff und Heidi Maria Glössner, beide bekannt aus Film und Fernsehen, liefern eine grossartige Leistung ab. Mit dem rückwärtsgewandten Nostalgiker Albert und der zukunftsorientierten Putzfrau Isabella fiebert das Publikum mit.
  • Das Luzerner Sinfonieorchester interpretiert die Jazz-Operette mit viel Spielfreude. Davon lässt sich das Gesangsensemble anstecken.

Das funktioniert nicht

  • Die Geschichte ist kompliziert aufgebaut. Angestellte, die im Keller einen Image-Film vertonen – die Original-Operette – um wieder gutbetuchte Gäste über das Internet anzulocken: da werden zu viele Ebenen miteinander verstrickt.
  • Der zweite Akt hat Längen, der Bogen kann nicht ganz gespannt werden. Hier hätte man sich mehr Tempo gewünscht.

SRF1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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