2017 beriet die Opferhilfe Graubünden über 600 Opfer, soviel wie noch nie. Grund für die Zunahme seien die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, sagt Gian Beeli, Leiter der Opferhilfe Graubünden.
Rund 100 Betroffene erhielten Unterstützung bei der Aktensuche in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv sowie Hilfe beim Einreichen des Gesuches um einen Solidaritätsbeitrag beim Bund. Solche Gesuche können noch bis Ende März eingereicht werden.
Viel Gewalt zu Hause
Die Zahl der sonstigen Beratungen liege im langjährigen Mittel. 522 Personen waren von Gewalt betroffen, heisst es weiter in der Mitteilung. Jedes dritte Opfer erfuhr sexuelle Gewalt, etwa gleich viele Personen wurden erpresst, bedroht oder genötigt.
40 Prozent aller Gewalttaten fanden laut Amtsangaben im häuslichen Bereich statt. Betroffen waren in den allermeisten Fällen Frauen und Kinder, sagt Gian Beeli von der Opferhilfe. In 22 Fällen von häuslicher Gewalt musste temporär eine Schutz- oder Notunterkunft vermittelt werden.