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Bild 1 von 6. Am 28. April 1946, am Landgemeindesonntag, ist die Grundsteinlegung für das Kinderdorf. Ein Mädchen spricht den Segenruf: «Ihr Mätle und Buebe, wo kän Vater und kä Muetter meh hend, chönd zo üs ue, d Stobe isch parat». Bildquelle: Kinderdorf Pestalozzi.
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Bild 2 von 6. Aus der ganzen Schweiz und auch aus Europa reisten freiwillige Helfer an, um beim Bau des Kinderdorfes Pestalozzi mit anzupacken. Bildquelle: Kinderdorf Pestalozzi.
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Bild 3 von 6. Das Dorf nimmt langsam Formen an. In jedem Haus lebten Kinder aus demselben Land, die von einem Hausvater und Lehrer des betreffenden Landes betreut und in ihrer Kultur unterrichtet wurden. Bildquelle: Kinderdorf Pestalozzi.
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Bild 4 von 6. Auf dem Fahnenhügel, alle Kinder stehen ringsum. Gemeinsame Anlässe oder Wettkämpfe wurden so gestaltet, dass sich die einzelnen Gruppen immer aus verschiedenen Nationalitäten zusammensetzten. Bildquelle: Kinderdorf Pestalozzi.
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Bild 5 von 6. Heute hat sich das Kinderdorf Pestalozzi auf Austausch- und Bildungsprojekte fokussiert. Jährlich nehmen rund 2000 Kinder und Jugendliche aus der Schweiz und aus Südosteuropa an interkulturellen Projekten im Kinderdorf teil. Bildquelle: Kinderdorf Pestalozzi.
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Bild 6 von 6. Unbegleitete asylsuchende Jugendliche werden ab Mai dieses Jahres im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen untergebracht. Die Stiftung verfügt über die geeignete Infrastruktur und stellt dem Kanton zwei Häuser zu einer reduzierten Miete zur Verfügung. Bildquelle: Kinderdorf Pestalozzi.
1944 rief Walter Robert Corti zum Bau eines Kinderdorfes für europäische Kriegswaisen auf. Diese Forderung begrüsste die Schweizer Bevölkerung und unterstützte das Projekt tatkräftig. Die Bürger spendeten Geld, und Freiwillige halfen beim Bau des Dorfes. Am 28. April 1946 war dann die Grundsteinlegung in Trogen. Die ersten Kriegswaisen aus Frankreich zogen bereits im September ein. Danach folgten Kinder aus den damals verfeindeten Nationen Deutschland, England, Polen, Österreich, Italien, Ungarn, Finnland und Griechenland.
Bauen wir eine Welt, in der Kinder leben können.
Als die Kriegstrümmer nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeräumt waren, nahm man in Trogen Kinder aus anderen Kriegsgebieten auf wie aus Tibet, Kambodscha oder Afrika.
Von Trogen in die Welt hinaus
Mit der Zeit erkannte die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi, dass sich die Nachfrage und auch die Pädagogik gewandelt hatten. Die Hilfe vor Ort wurde gefragt und so begann man ab 1982 sich vermehrt im Ausland zu engagieren. Im Jahr 1987 wurden zudem für Kinder mit sozialen und schulischen Schwierigkeiten sozialpädagogische Wohngruppen gegründet. Anfang der 1990er Jahre brach der nächste grosse Krieg in Bosnien aus. Es waren die letzten Kriegskinder, die im Kinderdorf Unterschlupf fanden.
Beiträge zum Thema:
2014 wohnten erstmals seit Eröffnung keine Kinder mehr im Dorf. Denn das Heimangebot wurde immer weniger gefragt und deshalb nicht mehr weitergeführt. Stattdessen wurde der Schwerpunkt auf interkulturelle Austausch- und Bildungsprojekte gelegt. Dort werden Themen wie Anti-Rassismus, Diskriminierung, friedliches Zusammenleben behandelt. Jährlich nehmen rund 2000 Kinder und Jugendliche an diesen Projekten teil. Auch engagiert sich die Stiftung weltweit weiterhin dafür, das Kinder Zugang zu guter Bildung haben.
Zurück zur alten Tradition
Seit Mai 2016 beherbergt das Kinderdorf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Zwei bis drei Häuser stellt die Stiftung dem Kanton Appenzell Ausserrhoden zur Verfügung. Zwischen 30 und 45 Flüchtlingskinder haben Platz. Betreut werden die Jugendlichen durch den Verein tipiti, da das Kinderdorf nicht mehr über die Kompetenzen verfügt solche Kinder zu betreuen.