Die Festnahme sei das Ergebnis umfangreicher Ermittlungen, teilte die Thurgauer Kantonspolizei am Mittwoch mit. Am Montag hatte sie vor dem 56-Jährigen gewarnt, nachdem mehrere geschädigte Frauen den Mann angezeigt hatten.
Laut Andy Theler, Medienchef der Thurgauer Kantonspolizei, führte der mutmassliche Betrüger zeitweise mehrere Beziehungen gleichzeitig. Er habe sich unter anderem als Finanzberater einer Schweizer Grossbank ausgegeben.
Vollmacht für Bankkonto
Der mutmassliche Betrüger sei Beziehungen eingegangen und habe den Frauen die Heirat versprochen. Sobald er das Vertrauen der Frauen gewonnen habe, habe er sie gebeten, ihm ihr Geld für Anlagegeschäfte zu überlassen.
Danach habe er Kontoauszüge gefälscht und Erfolge im Aktien- und Devisenhandel vorgetäuscht. Von einzelnen Frauen habe er sogar Vollmachten für das Bankkonto erhalten. Die Gelder habe der Verhaftete auf eigene Konten abgeleitet. Sobald die Frauen misstrauisch geworden seien, habe er sich abgesetzt.
Polizei räumt Fehler ein
Im Zusammenhang mit der Suche nach dem angeblichen Heiratsschwindler gibt die Kantonspolizei Thurgau Fehler zu. In einer Stellungnahme vor der Verhaftung des Täters heisst es: «Massnahmen, die möglicherweise zu einer Festnahme des Täters hätten führen können, unterblieben trotz internationaler Ausschreibung des Täters. Das war ein klarer Fehler.» Mit den Mitarbeitern sei ein klärendes Gespräch geführt worden. Mündlich wollte die Polizei dazu keine Stellung nehmen.