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Das bestehende Asylzentrum in Altstätten steht in einem Wohnquartier. Der Neubau soll ausserhalb gebaut werden.
Legende: Das bestehende Asylzentrum in Altstätten steht in einem Wohnquartier. Der Neubau soll ausserhalb gebaut werden. Keystone

Ostschweiz Angst vor grossem Asylzentrum in Altstätten

Altstätten unterscheidet sich kaum von anderen Orten derselben Grösse. Wäre da nicht die bemerkenswerte Ansammlung von Häftlingen und Flüchtlingen. In Altstätten plant der Kanton nicht nur das grösste Gefängnis der Region. Auch der Bund will hier eines seiner nationalen Asylzentren bauen.

In Altstätten steht schon jetzt eines der nationalen Empfangs- und Verfahrenszentren für Flüchtlinge. 200 Flüchtlinge werden derzeit in einem Wohnquartier untergebracht und betreut. Nun will der Bund ein neues, grösseres Asylzentrum bauen. Ausserhalb des Städtchens. Die Kapazität wird fast verdoppelt. Das schürt Ängste in der Bevölkerung, wie eine Umfrage zeigt: «Es werden immer mehr Flüchtlinge, das ist nicht gut. Bereits jetzt lungern viele am Bahnhof herum», sagt ein ergrauter Einwohner von Altstätten. Ausserdem will der Kanton St. Gallen das bisherige Regionalgefängnis vergrössern.

Bisher hat es in Altstätten Platz für 45 Häftlinge. Im Neubau – gerade neben dem geplanten Asylzentrum – soll es Platz für insgesamt 126 Gefangene geben. Im Gegensatz zum Asylzentrum sorgt der Bau des grössten Gefängnisses des Kantons St. Gallen in Altstätten für wenig Emotionen.

Neue Arbeitsplätze als Argument

In Altstätten geht man von 110 Arbeitsplätzen im neuen Asylzentrum aus. Bisher arbeiten 20 Menschen im bestehenden Zentrum des Bundes. Ruedi Mattle, der Stadtpräsident von Altstätten: «Die neuen Arbeitsplätze sind für Altstätten wichtig. Ausserdem erhalten wir für das Bauland vom Bund über sechs Millionen Franken.»

Das letzte Wort zum Verkauf des Landes an den Bund hat das Stimmvolk im nächsten Jahr. Der Bund hat allerdings bereits jetzt klar gemacht, dass er bei einem Nein an der Urne das Asylzentrum in Altstätten trotzdem realisieren werde. Dann würden die 390 Flüchtlinge halt einfach am bestehenden Ort mitten in einem Wohnquartier untergebracht.

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