Mit 55 Ja-Stimmen gegenüber 7 Nein-Stimmen hat der Kantonsrat von Appenzell Ausserrhoden einen Kredit über 800'000 Franken für eine Machbarkeitsstudie zur Expo 2027 gutgeheissen. Im Parlament herrschte grossmehrheitliche Einigkeit über den Nutzen des Grossanlasses. Seitens der SP-Fraktion wurde betont, dass die Ostschweizer Wirtschaft von einer Expo profitieren könne. Dem pflichtete auch die FDP-Fraktion und die CVP/EVP-Fraktion bei. Einig war man sich aber auch, dass die Expo nicht um jeden Preis realisiert werden dürfe. Darum sei es wichtig, mit der Machbarkeitsstudie weitere Informationen zu beschaffen, hiess es im Rat.
Emotionaler Moment für Regierungsrätin
Das Projekt werde schon seit einigen Jahren behandelt, erklärte Regierungsrätin Marianne Koller-Bohl. Die Debatte über diesen Kredit sei für sie deshalb ein emotionaler Moment. Erstmals werde nun ein wegweisender Entscheid gefällt.
Die Expo 2027 ist eine einmalige Chance für die Ostschweiz
Mit diesem Projekt könnten Impulse gesetzt werden, welche sonst nicht möglich wären. Sie spielte damit auf die Unterstützung des Bundes an. Damit liesse sich nachhaltige Infrastruktur in der Ostschweiz realisieren, welche der Ostschweiz weit über eine Expo 2027 hinaus dienen würde.
SVP mit Vorbehalten
Nicht ganz so euphorisch zeigten sich die SVP-Kantonsräte. Es sei unklug in Zeiten der zahlreichen Sparrunden ein Projekt in dieser Grösse anzustossen, argumentierten sie. Ihrem Antrag, nicht auf die Vorlage einzutreten, folgte die Mehrheit aber nicht. Auch in der Endabstimmung blieben die SVP-Vertreter ohne Erfolg.
Thurgau und St.Gallen entscheiden 2016
Erst im kommenden Jahr entscheiden die beiden anderen Trägerkantone St.Gallen und Thurgau. In diesem beiden Kantonen wird das Stimmvolk über die Kredite abstimmen. Thurgau würde sich mit drei Millionen Franken an der Studie beteiligen, St.Gallen mit fünf Millionen Franken. Erst wenn alle drei Kantone dem Kredit zustimmen, wird die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.