In Ebnat-Kappel ist man positiv überrascht. «Die sechs Monate, in denen die Asylsuchenden in unserer Gemeinde lebten, sind ohne grössere Zwischenfälle verlaufen», sagt der Gemeindepräsident Christian Spoerlé gegenüber «Regionaljournal Ostschweiz». Das Berggasthaus Girlen werde darum schon bald den dritten Winter als Unterkunft für Asylbewerber dienen. Der neue Vertrag sei unterschrieben.
Auch in Rapperswil-Jona wurden in der Jugendherberge einen Winter lang Asylsuchende einquartiert. Und auch die Unterkunft in Mels ist eine befristete Lösung. Offensichtlich ist eine Unterkunft auf Zeit ein Modell, das sich bewährt im Kanton St. Gallen. Der Präsident der Vereinigung der St. Galler Gemeindepräsidenten, Beat Tinner, will zwar noch nicht von einem Trend sprechen, aber befristete Mietverträge hätten durchaus ihre Vorteile. Man bleibe sicher nicht auf Liegenschaften sitzen, die man längerfristig gar nicht mehr besetzen könne.
Grösser Akzeptanz
Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei bei einer befristeten Lösung viel grösser, heisst es vom Ebnat-Kappler Gemeindepräsidenten Spoerlé. Einen Ganzjahresvertrag hätte seine Gemeinde nicht goutiert.
Ein gangbarer Weg
Bei einer Unterkunft auf Zeit muss der Betrieb immer wieder neu eingerichtet werden. Das ist aufwendig, aber nach Meinung von Beat Tinner nicht teurer, weil man dabei auf die Mithilfe der Asylbewerber zurückgreifen könne.Die Vorteile einer Asylunterkunft auf Zeit scheinen zu überwiegen: Fast keine Mehrkosten, mehr Akzeptanz in der Bevölkerung und eine Entlastung für die übrigen Gemeinden.