Ihre Vergangenheit als florierende Wirtschaftsmetropole hat für die Stadt St. Gallen noch immer grosse Bedeutung. Ausgerechnet mit einer künstlerischen Nischenfertigkeit, der Qualitätsspitze, hat sich die Ostschweiz vor dem 1. Weltkrieg in die obersten Gefilde des Weltmarktes gestickt. Damals war die Stickereibranche grösster und wichtigster Exportzweig der Schweiz, bis sich in den 1920er-Jahren der Niedergang abzuzeichnen begann.
Das Erbe und seine Stiche
Was ist der Stadt St. Gallen aus der schillernden Zeit der wirtschaftlichen Hochblüte geblieben ausser Stickereimotiven, eindrücklichen Gebäuden und einer langen Ahnengalerie von Textilpionieren? Mit dieser Frage hat sich die in St. Gallen lebende Autorin Rebecca C. Schnyder auseinandergesetzt. In ihrem neuen Theaterstück «Erstickte Träume» geht sie dem stillen Erbe St. Gallens und den historischen und immer noch schmerzhaften Stichen ihrer Heimatregion nach.