Regelmässig stelle die Zeitung die KESB als «Terror-Behörde» dar, heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt Rapperswil-Jona. Und weiter: Die KESB Linth werde immer wieder als Ursache der schweren Probleme von Betroffenen dargestellt. Zudem werde der Leiter der KESB, Walter Grob, ohne jede Grundlage als ungeeignete Führungsperson dargestellt.
Aus diesem Grund hat sich die Stadt zusammen mit dem Leiter der KESB dazu entschlossen, rechtliche Schritte gegen die Zeitung einzuleiten. In einem ersten Schritt kommt es zu einem Schlichtungsverfahren. Die Kläger behalten sich jedoch weitere rechtliche Schritte vor, konkret eine Klage wegen Persönlichkeitsverletzung. Ziel sei es, den guten Ruf einer tadellos arbeitenden Behörde wieder herzustellen, heisst es weiter. Die Vorwürfe der Zeitung entbehrten jeglicher Grundlage. Dies zeige auch eine Untersuchung der kantonalen Aufsichtsbehörde. Diese habe im vergangene Jahr sowohl die von den «Obersee Nachrichten» kritisierten Fälle als auch die Funktionsweise der KESB Linth überprüft. Das Resultat sei, dass die KESB korrekt und verhältnismässig vorgegangen sei.
Redaktion und Verlag weisen Kritik zurück
Die Verantwortlichen der «Obersee Nachrichten» weisen die Kritik zurück. Die Zeitung habe «über unverständliche, widersprüchliche und rechtlich fragwürdige KESB-Tätigkeiten und Entscheide berichtet». Es dürfe nicht sein, dass der KESB-Präsident und seine Behörde ausserhalb der Medienbeobachtung agierten. Es sei wichtig, über die Tätigkeit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde zu berichten. «Die Opfer von fragwürdigen KESB-Massnahmen haben meist nur die Möglichkeit, sich über die Presse zu wehren», schreibt Verleger Bruno Hug in der Mitteilung.
Die «Obersee Nachrichten» gehören zur «Südostschweiz»-Gruppe und decken in den Kantonen St. Gallen und Schwyz die Region am oberen Zürichsee und das Linthgebiet ab. Sie weisen eine Auflage von knapp 70'000 Exemplaren aus. Sitz der Redaktion ist Rapperswil-Jona.