Mit 15‘500 Einwohnern ist Appenzell Innerrhoden der kleinste Kanton der Schweiz. Diese Kleinräumigkeit verlange auch besondere Regeln, sagt Thomas Mainberger, Präsident der Arbeitnehmervereinigung und Grossrat. «Es braucht keinen Gang durch 100 Ämter, doch diese Nähe zu Amtsträgern weckt auch Erwartungen.»
Der Landammann hat in Innerrhoden systembedingt viel Macht. Er führt die Landsgemeinde und vertritt alle Dossiers gegen aussen. Darum wähle das Volk auch bewusst einen starken Landammann, sagt alt Landammann Bruno Koster. Das Volk habe ein Sensorium für Leute, welche diesem Amt gewachsen seien.
Carlo Schmid war 29 Jahre lang das Machtzentrum des Kantons. Sein Führungsstil brachte ihm den Übernamen «König Carlo» ein. Mit Journalisten sprach er in den letzten Jahren nicht mehr.
Die Kritikkultur in der Innerrhoder Standeskommission sei nicht sehr ausgeprägt, sagt Roger Fuchs von der «Appenzeller Zeitung». Nun hänge es stark von Landammann Daniel Fässler ab, in welche Richtung sich der Kanton entwickle.