Der Bodensee beinhaltet heute etwa soviel Phosphor wie in den 50er-Jahren. Die Bodenseefischer fordern nun, dass die Kläranlagen weniger Phosphor ausfällen, dass wieder mehr in den See gelangt. «Wir wollen nur eine ganz kleine Erhöhung», sagt Berufsfischer Reto Leuch. Das habe keinen Einfluss auf das Trinkwasser.
Für Beat Baumgartner vom Thurgauer Amt für Umwelt kommt eine grössere Phosphor-Menge im See aber nicht in Frage. Durch die Klimaerwärmung funktioniere die Umwälzung nicht mehr so gut. Deshalb sei ein niedriger Nährstoffgehalt zentral, um genügend Sauerstoff im See zu haben. «Die Forderung der Fischer ist kurzsichtig.»
Die Fischer verteilen nun in Deutschland, Österreich und der Schweiz Flyer, um auf ihr Problem aufmerksam zu machen. Ausserdem sammeln sie Unterschriften. Sämtliche Länder und Kantone um den Bodensee sind bis jetzt aber kategorisch gegen eine Änderung des Phosphor-Gehalts.